Werder mit Heimsieg - Gladbach bei 0:4 ohne Chance
Bremen (dpa) - Zwei Wochen nach dem blamablen 1:3 in Augsburg hat sich Werder Bremen mit dem 4:0 (2:0) gegen Gladbach eindrucksvoll zurückgemeldet. Die Elf von Trainer Favre war dagegen nach der Länderspielpause völlig harmlos.
Damit ist die Fohlen-Elf seit 25 Jahren an der Weser ohne Erfolg - keines der letzten 22 Bundesliga-Spiele konnte Gladbach gewinnen. Länger wartet kein Bundesligist auf einen Erfolg bei einem Konkurrenten. Bayern-Leihgabe Nils Petersen (37.) brachte die Hanseaten auf die Siegerstraße, Marko Arnautovic (45.), Niclas Füllkrug (76.) und Zlatko Junuzovic (86.) vollendeten zum ungefährdeten Sieg vor 42 100 Zuschauern im ausverkauften Weserstadion.
„Wir waren sehr, sehr aktiv, wir haben nicht nur reagiert, sondern nonstop den Gegner bedrängt“, freute sich Trainer Thomas Schaaf über die Leistungssteigerung seiner Elf nach der Pleite in Augsburg. „Ich bin viel glücklicher über die Defensive“, sagte der Coach. „Das ist die Grundvoraussetzung, dass man so offensiv reagieren kann.“ Sein Gladbacher Kollege Lucien Favre dagegen war bedient nach der Pleite: „Es war dumm das 2:0 eine Minute vor der Halbzeit zu kriegen.“ Der Schweizer erkannte einmal mehr: „Wir sehen, wir haben viel zu tun.“
Für den verletzten Clemens Fritz (Adduktorenprobleme) begann bei Bremen Lukas Schmitz, der schon nach eineinhalb Minuten Gladbachs Torhüter Marc-André ter Stegen mit einem als Flanke gedachten Ball von der linken Außenbahn prüfte. Für den vom Länderspiel mit Österreich angeschlagen zurückgekehrten Sebastian Prödl stand Assani Lukimya in der Startelf, die zwei Wochen nach dem 1:3 im Auswärtsspiel in Augsburg eine Reaktion zeigte und mit Offensivdrang begann.
Im Abschluss mangelte es den Bremern zunächst allerdings an Mut. Erst eine Standardsituation brachte die Führung durch Petersen, der einen Eckball von de Bruyne einköpfte. Im Selbstbewusstsein gestärkt, versuchte sich auch Zlatko Junuzovic (40.) mit einem Solo im Strafraum, wurde aber von ter Stegen gestoppt. Kurz vor dem Pausenpfiff spielte Aaron Hunt bei einem schnellen Konter einen Pass in die Spitze, Arnautovic spitzelte den Ball über den herauslaufenden ter Stegen ins Tor.
Die Gäste, bei denen Patrick Herrmann wegen einer Oberschenkelzerrung erst zur zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, begannen wie beim 2:0 gegen Eintracht Frankfurt mit Lukas Rupp auf rechts. Doch in der ersten Viertelstunde waren von der Elf von Lucien Favre keine Bemühungen in der gegnerischen Hälfte zu sehen. Nach 18 Minuten gab Granit Xhaka lediglich einen Warnschuss auf das von Sebastian Mielitz gehütete Tor ab.
Gefährlich wurde die Fohlen-Elf durch eine Ecke von Juan Arango und einer Volley-Abnahme von Nordtveit gegen die Latte. Mielitz war zur Stelle, als Arango (57.) sich noch einmal gegen die drohende Niederlage zu stemmen versuchte. Völlig verunsichert gab sich die Gladbacher Defensive, als Arnautovic unbedrängt auf den gerade eingewechselten und ungedeckten Füllkrug passen konnte. Kurz vor Schluss setzte Junuzovic dann mit einem Rechtsschuss den Schlusspunkt.