Werder-Profis Arnautovic und Elia bleiben suspendiert
Bremen (dpa) - Werder Bremen verzichtet im Kampf gegen den Abstieg auf die Problem-Profis Marko Arnautovic und Eljero Elia und setzt vor dem Nervenspiel gegen 1899 Hoffenheim auf mannschaftliche Geschlossenheit.
Die wegen Disziplinlosigkeit suspendierten Offensivspieler bleiben bis zum Saisonende beim Tabellen-14. der Fußball-Bundesliga außen vor. „Beide werden bis zum Ende der Saison ein noch abzustimmendes Trainingsprogramm außerhalb des Profikaders absolvieren“, erklärte Geschäftsführer Thomas Eichin.
Zuvor hatte die Geschäftsführung und Trainer Thomas Schaaf mit dem Duo gesprochen. Arnautovic und Elia waren nur 36 Stunden vor dem wichtigen Auswärtsspiel am Samstag bei Bayer Leverkusen (0:1) mitten in der Nacht von der Polizei auf der Autobahn gestoppt worden. „Wir brauchen im Ligaendspurt die volle Konzentration eines jeden einzelnen Spielers. Wir haben Marko Arnautovic und Eljero Elia noch einmal verdeutlicht, dass ihr Verhalten der Mannschaft in dieser Phase geschadet hat“, bekräftigte Eichin.
Beide Spieler waren ohnehin in den zuvor schon neun sieglosen Spielen kaum durch Leistung aufgefallen. Vor allem Elia war von den Werder-Fans wegen seiner scheinbaren Lustlosigkeit ausgepfiffen worden. Auch der Mannschaft wäre eine Begnadigung des Duos wohl nicht zu vermitteln gewesen. „Da fehlen mir wirklich die Worte für“, hatte Kapitän Clemens Fritz über die Aktion geschimpft. Arnautovics österreichischer Landsmann Zlatko Junuzovic hatte vielsagend den Zusammenhalt auf dem Platz in Leverkusen ohne die beiden gerühmt: „In dieser Situation merkt man, wer bereit ist, alles für die Mannschaft zu geben. In Leverkusen stand eine Mannschaft auf dem Platz, die das getan hat.“
Vor dem wichtigen Spiel am Samstag gegen den direkten Konkurrenten Hoffenheim verzichtet Werder damit bewusst auf die zwar vorhandene, aber zuletzt kaum offenbarte individuelle Klasse von Arnautovic und Elia. Vor allem Arnautovic hatte die Nerven der Fans, Mitspieler und Trainer Schaaf in den vergangenen Jahren immer wieder strapaziert. Wegen eines Disco-Besuches war er schon einmal aus dem Kader geflogen, erst im März hatte er sich im Training eine Rauferei mit Mitspieler Sokratis geliefert. Im vergangenen Sommer war er auch schon einmal bei einer Verkehrskontrolle in Österreich aufgefallen. „Ich kaufe dein Leben“, soll er den Beamten angeraunt haben.
Ob Arnautovic, dessen 2014 auslaufender Vertrag eigentlich verlängert werden sollte, noch einmal für Werder aufläuft, ist fraglich. Vor drei Jahren war er für gut sechs Millionen Euro aus Enschede gekommen. Der sportlich bislang maßlos enttäuschende Elia steht noch bis 2016 unter Vertrag und war im vergangenen Sommer für 5,5 Millionen Euro von Juventus Turin gewechselt.