Eintracht im Vierkampf um Europa vorn
Frankfurt/Main (dpa) - Alle reden von der Europa League, doch im Schneckenrennen um die zwei vakanten Plätze kommen die Konkurrenten kaum vom Fleck. Drei Spieltage vor Saisonende hat wieder Aufsteiger Eintracht Frankfurt trotz der müden Nullnummer beim FSV Mainz 05 die Nase leicht vorn.
„Wenn wir unser Ding durchziehen, können die hinter uns machen, was sie wollen“, verkündete Innenverteidiger Marco Russ die Marschroute für den Endspurt.
Zwei Punkte liegt der Tabellenfünfte vor Borussia Mönchengladbach und dem Hamburger SV, die als derzeit Siebter und Achter in die Röhre gucken würden. HSV-Trainer Thorsten Fink sprach seinen Profis nach der 1:4-Pleite bei Schalke 04 prompt die Qualität für höhere Aufgaben ab. „Wir geben zwar alles, um dranzubleiben, stoßen aber ans Limit“, stellte er enttäuscht fest und fügte entnervt hinzu: „Es gibt immer wieder Spieler, die guten Partien ganz schlechte Auftritte folgen lassen. Wenn sie keinen guten Tag haben, müssten sie wenigstens eine mittelmäßige Leistung hinkriegen.“
Während Schalke dank des Dreierpacks von Torjäger Klaas-Jan Huntelaar den vierten Tabellenplatz verteidigte und damit die Teilnahme an der Champions-League-Qualifikation anvisiert, ist der Ausgang des Vierkampfs um den Einzug in die Europa League völlig offen. Die besten Karten hält die Eintracht in der Hand, denn die Hessen spielen nur noch gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte. „Die Mannschaft hätte es verdient und wird alles dafür geben. Ob wir es dann schaffen, ist eine andere Sache“, meinte Trainer Armin Veh.
Am Samstag kommt Fortuna Düsseldorf an den Main, danach müssen die Frankfurter zu Werder Bremen. „Düsseldorf spielt gegen den Abstieg, das wird eine knüppelharte Aufgabe. Und Bremen genauso“, prophezeite Russ. Finanzvorstand Axel Hellmann erwartet einen „heißen Tanz“ um Europa - und hat sogar noch die Champions League im Blick. Immerhin beträgt der Rückstand auf Schalke nur drei Punkte - und die Königsblauen müssen noch in Mönchengladbach und beim Tabellensechsten SC Freiburg antreten.
Gladbach wiederum hat neben Schalke noch den übermächtigen Meister Bayern München vor der Brust, der HSV muss unter anderen noch bei der abstiegsgefährdeten TSG 1899 Hoffenheim und gegen Bayer Leverkusen spielen. „Natürlich schielt man auch ein wenig darauf, was die Konkurrenz macht. Aber zunächst müssen wir unsere Punkte holen“, sagte Russ. „Wir haben es selber in der Hand. Wenn wir gut spielen, dann wird es vielleicht klappen“, meinte Eintracht-Torjäger Alexander Meier.
Neben den Hessen, die zum Saisonfinale den VfL Wolfsburg empfangen, hat der SC Freiburg zumindest auf dem Papier das leichteste Restprogramm. „Wir haben es in der eigenen Hand, nach Europa zu kommen“, schwor Abwehrspieler Matthias Ginter seine Kollegen auf den Endspurt ein. Präsident Fritz Keller ließ keine Zweifel an diesem Ziel aufkommen: „Die Jungs wollen es, der ganze Verein will es.“