Werder startet mit Leistungstest in neue Saison
Bremen (dpa) - Der Wasserrohrbruch vor dem Weserstadion war geradezu symbolträchtig: Ratlos bis amüsiert schauten die Fans von Werder Bremen am Tag des Saisonstarts auf das Malheur. Und auch der Kader des Bundesligisten wirkt noch wie eine Baustelle, bei der es ein großes Loch zu stopfen gilt.
Wie das geschehen soll, das konnte Clubchef Klaus Allofs freilich noch nicht beantworten: „Wir wissen nicht, was noch im Abwehrbereich passiert.“ In Bremen herrscht Verteidiger-Notstand. Ohne gelernten Innenverteidiger startete Werder in die Vorbereitung und muss bangen. Wann Per Mertesacker, Naldo und Sebastian Prödl wieder spielen können, ist weiter offen. Allofs will mindestens noch einen Innenverteidiger holen, Andreas Wolf gilt als heißer Kandidat. Das bestätigte Allofs, schränkte aber ein: „Es ist noch nichts perfekt.“
Der zuletzt in Nürnberg tätige Abwehrmann sei „auf dem Markt und ablösefrei“, erklärte der Clubchef: „Das macht ihn interessant.“ Wolf ist aber nur eine mehrerer Optionen, zu denen auch der Grieche Sokratis Papastathopoulos gehört. „Es gibt aber auch noch ein paar Kandidaten, die noch nicht genannt worden sind“, sagte Allofs.
Bisher setzt Werder beim Kader-Umbau vor allem auf junge Spieler. Die größten Hoffnungen ruhen auf Mehmet Ekici, der als Regisseur das Vakuum in der Mittelfeldzentrale füllen soll. Der 21-Jährige, der zuletzt ebenfalls für Nürnberg spielte, machte Werbung für Wolf: „Das ist ein sehr erfahrener und guter Spieler. Er wäre eine Bereicherung für uns.“ Ekici kündigte an: „Ich werde Kontakt zu ihm aufnehmen.“
Als Linksverteidiger ist Lukas Schmitz (22) aus Schalke gekommen. Investitionen in die Zukunft sind Aleksandar Stevanovic (19) aus der Schalker Jugend und Tom Trybull (18) aus Rostock. Aus der eigenen Jugend kommt Mittelfeldmann Özkan Yildirim (18).
Mittelfeld und Angriff sind so gut wie komplett. Einen neuen Stürmer will Werder trotz der Verletzung von Claudio Pizarro nicht verpflichten. Mit Sandro Wagner, Denni Avdic, Marko Arnautovic und dem zuletzt ausgeliehenen Markus Rosenberg glauben Trainer Thomas Schaaf und Allofs ausreichend viele Angreifer in ihren Reihen.
Prognosen, wann die drei verletzten Stammkräfte in der Innenverteidigung zurückkehren, wollte Schaaf nicht abgeben. „Wir werden keine Wochenzahl angeben“, sagte der Coach, für den es allerdings auch ein Problem sei, „wenn man auf bewährte Kräfte nicht zurückgreifen kann“.
Während Werder Verteidiger sucht, ranken sich immer wieder Gerüchte um einen Abgang von Marko Marin, der bei englischen und italienischen Clubs begehrt sein soll. Es gebe keine Anfragen, sagte Allofs dazu. Werder will keine Stammspieler abgeben. Schließlich gilt Schaafs Motto: „Wir wollen ein Gebilde bauen, das harmonieren kann.“ Der Wasserrohrbruch war zu diesem Zeitpunkt nach gut einer Stunde Arbeit behoben.