Werkself: Fünf vor Zwölf für Trainer Robin Dutt
Leverkusens Trainer wirkt nach dem 0:3 gegen den 1. FC Nürnberg ratlos.
Leverkusen. Rudi Völler sprach von einer „Katastrophe“, von „dringendem Gesprächsbedarf“ in der Winterpause. Die Spieler verschwanden nach dem desaströsen 0:3 gegen den 1. FC Nürnberg wortlos in den Kabinengängen. „Wir würden es den Spielern zu einfach machen, wenn wir sagen, die Mannschaft versteht den Trainer nicht. Die Einstellung stimmt nicht in unserer Mannschaft, und das nicht erst seit heute.“ Deutlicher kann ein Sportdirektor kaum formulieren, dass das „Projekt Robin Dutt“ in Leverkusen nicht wirklich funktioniert.
Der Trainer (Foto) wirkt niedergeschlagen. „Wir sind sehr enttäuscht. Und zuallererst muss ich mich selbst fragen, was ich falsch gemacht habe“, sagte Robin Dutt kleinlaut. Hinter vorgehaltener Hand wird in der BayArena seit Wochen kolportiert, dass es zwischen Trainer und Mannschaft keine erfolgversprechende Kommunikation mehr gibt. Robin Dutt wollte nach enttäuschenden 26 Punkten in der Hinrunde lieber nichts mehr sagen: „Das ist eine Situation, wo man als Trainer in der Öffentlichkeit besser den Mund hält.“
Könnte gut sein, dass das Reden in Leverkusen in den kommenden Tagen und Wochen andere übernehmen. Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser sagte: „Unsere Pläne sehen vor, dass unser Trainer das Trainingslager zur Vorbereitung auf die Rückrunde leitet. Es gibt keinen Grund, diese Pläne zu ändern.“ Ein flammendes Bekenntnis zu einem Cheftrainer hört sich anders an, aber übereilte Schritte wird es in Leverkusen nicht geben.
„Irgendetwas stimmt nicht. Darüber werden wir intensiv reden müssen. Mit allen Beteiligten“, kündigte Völler an. Es wird eine ungemütliche Winterpause werden, die Stimmung in der „Werkself“ lässt keinen Raum für weihnachtliche Besinnlichkeit.
Der „Club“ machte ein sehr gutes Spiel. Die von Trainer Dieter Hecking taktisch klug aufgestellte Mannschaft ließ Leverkusen keine Chance. Daniel Didavi (8. Minute), Jens Hegeler (22.) und Thomas Pekhart (73.) besiegelten eine Niederlage, gegen die sich die Mannschaft von Robin Dutt zu keinem Zeitpunkt ernsthaft wehrte. „Ernüchternd, wir werden nichts unter den Teppich kehren“, sagte Völler. Fünf vor Zwölf für Robin Dutt.