Zidans Rückkehr nach Dortmund

Mainz (dpa) - Aus dem Schatten als Bankdrücker bei Meister Dortmund hat sich Mainz-Rückkehrer Mohamed Zidan ins Rampenlicht der Liga geschossen. Am Samstag geht es zurück zu „Papa“ Klopp und der Borussia.

Eine Torpause will Zidan bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte nicht einlegen. „Ich bin Profi, ich habe einen guten Lauf beim Toreschießen. Ich weiß, wie ich meinen Job machen muss“, sagte der 30-jährige Ägypter vor dem Bundesliga-Gastspiel mit seiner „großen Liebe“ Mainz 05 beim Meister Borussia Dortmund.

Auf überschwängliche Gesten will Zidan dagegen verzichten, sollte ihm im fünften Spiel für den FSV der fünfte Treffer gelingen. „Groß jubeln werde ich nicht. Dafür habe ich zu viel Respekt vor dem Verein, meinen ehemaligen Mitspielern und den Fans“, erklärte Zidan.

Dabei hat er von BVB-Trainer Jürgen Klopp, der Zidan 2005 von Werder Bremen erstmals nach Mainz geholt und ihn zu einem torgefährlichen Bundesligaprofi geformt hatte, sogar einen Freifahrtschein erhalten. „Für den unwahrscheinlichen Fall, dass er gegen uns ein Tor schießt, darf er ruhig die Arme hochnehmen. Ich habe ihm gesagt, dass er dann jubeln kann“, berichtete Klopp.

Das Wiedersehen mit den Borussen kann Zidan kaum erwarten. Zum Ende der Wechselperiode am 31. Januar schloss der Ägypter in letzter Minute zum dritten Mal in seiner Karriere einen Vertrag mit Mainz 05. Er konnte sich nicht einmal ordentlich vom BVB und dessen Anhängern verabschieden.

Das soll am Samstag nachgeholt werden. Direkt vor der „Schwarz-Gelben Wand“ will Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc Blumen an den „kleinen Pharao“ überreichen. „Ich hatte tolle dreieinhalb Jahre bei der Borussia, bin hier immer gut behandelt worden“, sagte Zidan.

Nach einem Kreuzbandriss 2010 kam der ägyptische Nationalspieler trotz seines immer engen Verhältnisses zu seinem väterlichen Freund Klopp kaum noch zum Einsatz. „Barrios und Lewandowski sind gute Stürmer. Nur fünf oder zehn Minuten zu spielen, das wollte ich nicht mehr. Ich wollte schon im letzten Sommer weg, doch das wollte die Borussia nicht“, erzählte Zidan. Als neuer Club kam nur Mainz infrage. „Hier hatte ich immer Erfolg, hier bin ich zu Hause.“ 26 Tore in 46 Spielen sind eindrucksvoller Beleg.

Mit dem Anpfiff will Zidan jede Emotionalität ausblendenden. Volle Konzentration aufs Spiel hat er sich vorgenommen. Freundschaften sollen ruhen. „Auf dem Rasen macht jeder seinen Job. Beweisen muss ich keinem etwas, in Dortmund kennt man meine Qualität.“ Den Mainzern will er ein paar gute Ratschläge mit auf den Weg geben. „Ich kenne die Stärken und Schwächen. Jeder Fehler wird bestraft, weil die Geduld haben. Und sie nutzen jede Chance. Wir müssen kompakt stehen.“

17 Spiele hintereinander ist die Borussia ungeschlagen, die letzten sieben Partien wurden ausnahmslos gewonnen. „Aber jede Mannschaft ist schlagbar“, äußerte sich Zidan optimistisch. Einen Tipp wollte er aber nicht abgeben. „Ein Ergebnis, mit dem wir zufrieden sind. Nach einer Niederlage ist man das nicht“, meinte der 30-Jährige. Der Borussia wünscht er dafür den Titel: „Dortmund wird immer in meinem Herzen bleiben. Mein Sohn Adam ist dort geboren.“