Arsenal blamiert sich - Rooney trifft in beide Tore
Norwich (dpa) - Der Derby-Triumph des FC Schalke 04 bei Borussia Dortmund ließ Arsenal-Coach Arsène Wenger schnippisch werden. „Das ist ein großartiges Ergebnis in Dortmund, eine gute Leistung, aber wir sehen uns am Mittwoch“, erklärte der Elsässer nach dem 0:1 bei Norwich City angesäuert.
Mit der Blamage beim Abstiegskandidaten hatten seine Gunners am Samstagabend ihre Generalprobe für die Champions-League-Partie komplett vermasselt. „Ein Schock“, schimpfte Wenger über die „schlechteste Saisonleistung“.
Der deutsche Nationalspieler Per Mertesacker erfuhr gleich nach dem Abpfiff vom 2:1 der Schalker und sagte beeindruckt: „Das ist gewaltig für ihr Selbstbewusstsein. Sie haben im Moment einen guten Lauf.“ Das kann man vom FC Arsenal nicht behaupten, der mit 12 von 24 möglichen Punkten schon langsam die Champions-League-Plätze aus den Augen verliert. Die Zeitung „The Sunday Times“ spottete, die Gunners hätten unter „Jetlag“ gelitten, schließlich seien die Nord-Londoner extra im Flugzeug nach Norwich angereist: ganze 14 Minuten Flugzeit.
Mit einer desolaten Leistung bescherten sie den Kanarienvögeln deren ersten Saisonsieg. Und die DFB-Akteure Mertesacker und Lukas Podolski fügten sich in den uninspirierten Auftritt der Gunners ein, Podolski wurde in der 65. Minute ausgewechselt. Mertesacker kam beim Siegtor von Norwich-Toptorjäger Grant Holt (20. Minute) zu spät, nachdem Arsenal-Ersatzkeeper Vito Mannone einen Fernschuss nur nach vorne abklatschen konnte. Lichtblick aus deutscher Sicht war die Einwechslung des erst 17-jährigen gebürtigen Stuttgarters Serge Gnabry (82.), der sein Premier-League-Debüt gab.
Souveräner Tabellenführer ist nach dem 4:2 bei Tottenham Hotspur weiter Champions-League-Sieger FC Chelsea (22 Zähler). „Es ist noch zu früh, zu sagen, ob wir den Titel gewinnen können“, mahnte Trainer Roberto Di Matteo bescheiden. Als Zweiter folgt Manchester United (18) mit dem besseren Torverhältnis vor Manchester City. Wayne Rooney stand bei Uniteds 4:2 (2:1) in Old Trafford gegen Stoke City im Mittelpunkt. Zunächst brachte der Superstar den Rekordmeister mit einem frühen Eigentor in Rückstand, hatte dann aber mit seinen ersten beiden Saisontoren großen Anteil am klaren Sieg.
Für einen Eklat sorgte Uniteds dunkelhäutiger Verteidiger Rio Ferdinand, der aus Ärger über den Umgang mit den Rassismus-Fällen im englischen Fußball ohne das Anti-Rassismus-T-Shirt einer ligaweiten Kampagne auflief. Trainer Alex Ferguson hatte tags zuvor noch versichert, dass alle seine Spieler das Shirt tragen würden. „Er hat uns im Stich gelassen. Das ist eine Blamage für mich. Für ihn hat das ein Nachspiel - zweifellos“, sagte Ferguson enttäuscht.
Bei ManCitys 2:1-Last-Minute-Erfolg bei West Bromwich Albion war Edin Dzeko der gefeierte Held. Der Ex-Wolfsburger drehte nach 0:1-Rückstand mit seinen zwei späten Treffern (80./90. Minute) die Partie zugunsten des Meisters.
Chelsea bleibt durch den Erfolg im Londoner Derby ungeschlagen. Besonders überzeugen konnte der Spanier Juan Mata mit einem Doppelpack beim ersten Aufeinandertreffen mit Ex-Chelsea-Coach André Villas-Boas als Spurs-Trainer. John Terry verbüßte derweil das erste von vier Spielen Sperre. Trotz seiner rassistischen Äußerungen soll er Kapitän der Blues bleiben, wie Vereinschef Bruce Buck sagte. Allerdings habe der Club Terry mit der „bei weitem“ höchsten Geldstrafe seiner Geschichte belegt.