Ausgepfiffen: Heimkehrer Ribéry vergeht der Spaß
Marseille (dpa) - Franck Ribéry haben die Pfiffe und Schmähgesänge der Fans von Olympique Marseille bei seiner Heimkehr ins Stade Vélodrome doch mehr beeindruckt und mitgenommen, als er nach dem 2:0-Erfolg des FC Bayern im Champions-League-Viertelfinale eingestehen wollte.
„Das ist für mich egal, das ist lustig“, erklärte der kleine Franzose trotzig: „Tut mir leid, ich spiele jetzt für den FC Bayern.“ Vor der „emotionalen Rückkehr“ war der 28-Jährige noch gespannt gewesen, „was mich erwartet“. Der Empfang fiel fast feindselig aus, ein Transparent auf Deutsch („Scheiße Ribéry“) war noch eher harmlos. Der „Wohlfühlspieler“, wie Trainer Jupp Heynckes seinen Superstar nennt, wirkte gehemmt, ja fast blockiert. Ribéry fand bis zu seiner Auswechslung nie ins Spiel. „Es ist schade für Franck, weil er auch hier bei Olympique immer alles gegeben hat“, sagte Philipp Lahm.
Immerhin ließ sich Ribéry nicht zu einer unbeherrschten Aktion auf dem Platz provozieren. „Er hat cool reagiert“, lobte Sportdirektor Christian Nerlinger. Demonstrativ bedankte sich Ribéry bei den Bayern-Fans: „Sie waren mit mir und haben meinen Namen gerufen. Ich sage auch der Mannschaft danke. Der Sieg war sehr wichtig für mich.“ Beim Rückspiel darf sich Ribéry wieder auf ein Wohlfühlklima freuen.