Barça in Paris wieder mit Vilanova - Messi vs Ibra
Paris (dpa) - Einst flüchtete er vor Lionel Messi, nun kann Zlatan Ibrahimovic das Wiedersehen mit dem Weltfußballer kaum erwarten. „Das Spiel gegen Barcelona wird ein besonderes Match“, meinte Ibrahimovic.
Im Champions-League-Viertelfinale trifft der streitbare Schwede am Dienstag mit seinem neuen Arbeitgeber Paris Saint-Germain auf seinen Ex-Verein - und im Torjäger-Duell auf Messi. „Barça ist zweifellos die beste Mannschaft der Welt“, befand Ibrahimovic.
Der eigenwillige Stürmer war bei den Katalanen nicht damit zurecht gekommen, dass er im Schatten von Messi stehen musste. Er verließ den Club 2010 nach nur einer Saison und kam über den AC Mailand nach Paris. Dank einer Entscheidung der Europäischen Fußball-Union (UEFA), die eine Sperre des Angreifers verkürzt hatte, darf der 31-Jährige im schon im Hinspiel unter Leitung von Bundesliga-Schiedsrichter Wolfgang Stark auf Torejagd gehen.
Sein Gegenüber Messi geht mit der Empfehlung eines abgerundeten Erfolgszyklus in die Partie im Stade de France: Mit seinem Treffer bei Barças 2:2-Remis am Samstag bei Celta de Vigo hielt der Argentinier Einzug in die Fußballgeschichte als erster Spieler in Spanien, der in unmittelbarer Folge gegen alle 19 Mannschaften der Liga mindestens ein Tor erzielte. Messi hakte die Glanzleistung rasch ab und war mit den Gedanken schon beim Spiel in Paris. „Das wird sehr schwer für uns, aber ich habe ein gutes Gefühl“, betonte er.
Einen moralischen Impuls erhoffen die Katalanen sich vom Comeback ihres Trainers Tito Vilanova. Der Coach, der sich in den USA einer gut zweimonatigen Krebsbehandlung unterzogen hatte, begleitete das Team erstmals wieder zu einem Spiel. Allerdings gilt es als eher unwahrscheinlich, dass er in Paris wieder auf der Bank sitzen wird. „Titos Rückkehr ist ein gutes Zeichen für uns“, betonte Manager Andoni Zubizarreta. „Sie bedeutet, dass wir zur Normalität zurückkehren.“
Auch bei den Franzosen stützen sich viele Hoffnungen auf den Trainer. „Wir haben einen Coach (Carlo Ancelotti), der sich eine gute Strategie ausdenken wird“, meinte Ibrahimovic. In der Strategie des erfahrenen Italieners dürfte der Schwede eine Schlüsselrolle spielen, denn die Abwehr ist Barças Schwachstelle. In der spanischen Liga kassierten die Katalanen schon jetzt mehr Gegentreffer als in der gesamten Vorsaison.
Paris Saint-Germain musste mehr als 18 Jahre lang warten, um in der europäischen Königsklasse wieder in die Runde der besten Acht einzuziehen. Finanziell steht der zweimalige französische Meister den Katalanen kaum nach. PSG wird seit Juni 2011 von Ölscheichs aus Katar geführt, die mit mehr als 250 Millionen Euro ein Starensemble zusammengekauft haben. Beliebter hat sich der Verein in Frankreich damit aber nicht gemacht. Innenminister Manuel Valls kündigte an, dass er Barça die Daumen drücken werde. Der Sozialist hat dafür allerdings gute Gründe: Er ist katalanischer Abstammung und wurde in Barcelona geboren.
Viele Barça-Spieler haben gute Erinnerungen an Paris. Xavi, Andrés Iniesta, Sergio Busquets & Co bildeten den Stamm der spanischen Nationalelf, die vor einer Woche Frankreich in der WM-Qualifikation 1:0 besiegte. Iniesta und Torwart Víctor Valdés gewannen zudem im Stade de France 2006 mit Barça das Champions-League-Finale gegen den FC Arsenal (2:1).