Bayer will Topstart ins Jubiläumsjahr: „Entschlossen“
Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusen will sein Champions-League-Jubiläum mit einem Auftaktsieg veredeln. „Die Vorfreude ist riesig.
Wir haben hart für die Teilnahme gearbeitet und wollen jetzt auch die nächste Hürde nehmen“, sagte Keeper Bernd Leno vor dem Saisonstart in die Königsklasse am Mittwoch gegen den weißrussischen Meister BATE Borissow in der BayArena. Die bereits zehnte Teilnahme am Wettbewerb dokumentiert, dass sich der Werksclub im Feld der großen europäischen Vereine etabliert hat.
Bayer-Trainer Roger Schmidt ist trotz der unerwarteten 0:1-Pleite am vergangenen Samstag gegen Aufsteiger Darmstadt zuversichtlich, dass sich seine Elf verbessert präsentiert. „Gefühlt haben wir zuletzt zu wenige Tore geschossen. Es ist unsere Aufgabe, in der Bewegung ohne Ball kreativ und entschlossen zu spielen“, erklärte Schmidt. Gegen den weißrussischen Meister erwartet er ein taktisch anspruchsvolles Match: „Borissow hat schon vielen Mannschaften mit einem guten, strukturierten Spiel Probleme bereitet.“
Bayer-Sportchef Rudi Völler freute sich bereits unmittelbar nach der erfolgreichen Qualifikation gegen Lazio Rom (0:1, 3:0) Ende August auf „tolle Abende in der Champions-League“ und kündigte an, dass sich die Mannschaft auf europäischer Bühne zerreißen werde.
Gegen Borissow bleibt allerdings ein gewisser Druck nicht aus. Triple-Sieger FC Barcelona und der AS Rom sind die weiteren Kontrahenten in der Gruppe E. Ein erfolgreicher Auftakt wäre für Bayer angesichts des anstehenden Programms hilfreich. Dass Borissow vermutlich ebenso defensiv wie zuletzt Darmstadt spielen könnte, ist für Schmidt nicht wichtig: „Wir haben schon gezeigt, dass wir in der Lage sind, permanenten Druck auszuüben und beim Gegner Fehler zu erzwingen.“
Bei den vergangenen drei Teilnahmen an der Champions League hatte Bayer im ersten Match jeweils eine Niederlage kassiert. In der Vorsaison unterlag die Mannschaft von Trainer Roger Schmidt beim AS Monaco 0:1. 2013 ging Leverkusen gegen Manchester United (2:4) ebenso leer aus, wie 2011 gegen den FC Chelsea (0:2).
Schmidt wollte sich noch nicht festlegen, ob er seine Startelf verändert. Entwarnung gab es bei Roberto Hilbert. Der Rechtsverteidiger hatte sich eine Reizung im linken Knie zugezogen, konnte am Dienstag aber bereits ohne Probleme ein individuelles Training bestreiten. Als Alternative für die Offensive bietet sich der neu verpflichtete Javier „Chicharito“ Hernandez an. „Jede Trainingseinheit, jeder Tag tut ihm gut“, sagte Schmidt über den Angreifer aus Mexiko, der gegen Darmstadt in der 58. Minute eingewechselt wurde.
Borissow kennt sich in der Champions League ebenfalls aus. Die Weißrussen, denen im Oktober 2012 ein 3:1-Sieg gegen Bayern München gelang, sind zum fünften Mal in der Gruppenphase dabei. In der weißrussischen Liga führt Borissow nach einem 1:1 am Samstag gegen Schachtjor Saligorsk mit acht Punkten Vorsprung vor Dynamo Minsk. BATE ist seit 2006 ununterbrochen Meister in der Ex-Sowjetrepublik.
„Bayer ist eine Mannschaft, die ein sehr hohes Tempo vorlegt“, sagte BATE-Trainer Alexander Jermakowitsch. Wohl jeder erwarte, dass Barcelona Gruppenerster und Leverkusen sich mit dem AS Rom um den zweiten Platz streiten werde, meinte der Coach. „Klar - es wird schwer sein, da mitzuhalten. Aber warum sollten wir es nicht versuchen?“