Bayern gegen Atlético unter großem Druck

München (dpa) - Die Anspannung steigt von Stunde zu Stunde, der FC Bayern fiebert dem nächsten Champions-League-Krimi entgegen. Im dritten und letzten Versuch unter Trainer Pep Guardiola wollen die Münchner unbedingt das Endspiel am 28. Mai in Mailand erreichen.

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„Kleine Details machen den Unterschied. Wir sind bereit“, sagte Guardiola vor dem Halbfinal-Rückspiel am heutigen Dienstagabend (20.45 Uhr). Nach dem Aus gegen Real Madrid (2014) und den FC Barcelona (2015) soll nun Atlético Madrid bezwungen werden.

„Es wird schwierig, wir werden wenig Chancen bekommen. Atlético steht immer sehr eng, schließt die Passwege sehr schnell. Aber wir werden alles versuchen, uns da durchzukämpfen“, erklärte Guardiola. Sein Gegenüber Diego Simeone sieht die Bayern und Guardiola wegen der bitteren Halbfinal-Bilanz gegen Spanier nicht unter besonderem Druck. „Alle Spiele sind unterschiedlich“, sagte der Argentinier.

AUSGANGSLAGE: Nach dem 0:1 im Hinspiel vor einer Woche brauchen die Münchner, mit 28 Toren offensivstärkste Champions-League-Mannschaft der Saison, gegen die beste Abwehr (5 Gegentore) auf jeden Fall einen Treffer für das Weiterkommen. „Wir sind immer in der Lage, gegen defensivstarke Mannschaften Tore zu erzielen“, meinte Bayerns Nationaltorhüter Manuel Neuer und mahnte zur kontrollierten Offensive. „Wir haben reichlich Zeit.“

ALPTRAUM-TRIPLE: Debakel gegen Real, bitterer K.o. gegen Barcelona, wird jetzt Atlético Madrid zur dritten Endstation im Halbfinale? „Jedes Halbfinale ist immer speziell. Es ist schön hier zu sein“, sagte Guardiola und empfindet sein insgesamt siebtes Halbfinale als „Riesenehre“. „Wir spielen jedes Halbfinale, um das Finale zu erreichen.“

TRIPLE-TRAUM: Im Abschiedsjahr von Trainer Jupp Heynckes gewannen die Münchner als erste Mannschaft im deutschen Fußball das Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League. Jetzt verabschiedet sich Guardiola nach der Spielzeit aus München. „Vielleicht ist das kein schlechtes Omen für das Saisonende“, sagte Neuer.

PERSONAL: Jérôme Boateng gab am Wochenende sein Comeback, Franck Ribéry ist nach Rückenproblemen laut Guardiola einsatzbereit. „Er ist eine Option“, sagte der Katalane. Bei Madrid kehrt Abwehrchef Diego Godín wohl zurück. „Diego hat gezeigt wie stark er ist. Seine Präsenz auf dem Platz ist wichtig“, sagte Trainer Simeone.

SUPER-DEFENSIVE: Von 53 Pflichtspielen in dieser Saison hat die kampfstarke Truppe von Simeone acht verloren - aber keines mit mehr als einem Tor Unterschied. „Das Wichtigste ist, dass wir wissen, wer wir sind. Und wir sind nichts, wenn wir nicht eine Mannschaft sind, denn als Mannschaft können wir jeden schlagen“, sagte Angreifer Fernando Torres. Aber man sei eben nicht nur defensiv stark, sondern schieße auch Tore.

SUPER-OFFENSIVE: Die Bayern gewannen die vergangenen elf Heimspiele in Europas Eliteliga - und zehn davon mit einem Ergebnis, dass zumindest die Verlängerung bringen würde. „Natürlich wissen wir, dass es schwierig sein wird gegen Atlético ein Tor zu schießen. Sie verteidigen sehr gut“, sagte Innenverteidiger Javi Martínez, „aber unsere Offensive ist eine der besten Europas und ich vertraue auf mein Team.“ Vor allem Robert Lewandowski und Thomas Müller sorgten in Europa mit je acht Saisontoren für viel Gefahr.

SUPER-KAPITÄN: Je weiter die Bayern in der Champions League kommen, desto stärker wird auch Philipp Lahm. Der Weltmeister-Kapitän ist Woche für Woche Leistungsträger. „Er hat ein totales Spielverständnis. Lahm ist ein perfekter Kapitän, ein sehr guter Mensch und einer der besten Rechtsverteidiger in der Geschichte“, rühmte Guardiola den Dauerbrenner.