Champions-League-Auftakt Bayern startet gegen Anderlecht langen Weg nach Kiew
München (dpa) - Auf ein Neues. Der FC Bayern München setzt zum nächsten Anlauf auf Europas Fußball-Thron an.
Am Abend (20.45 Uhr) beginnt für den zweimaligen Titelgewinner in der ausverkauften Allianz Arena gegen den belgischen Meister RSC Anderlecht der lange Weg bis zum erhofften Champions-League-Finale am 26. Mai 2018 in Kiew.
„Die Champions League ist schwieriger als letzte Saison“, sagte Trainer Carlo Ancelotti mit Blick auf die Münchner Titelchancen. Er sieht eine stärkere Konkurrenz, gerade auch durch die englischen Vereine. Manchester United, der FC Chelsea und der von Jürgen Klopp trainierte FC Liverpool etwa seien letztes Jahr nicht dabei gewesen.
AUSGANGSLAGE: Nach dem 0:2 in Hoffenheim will Kapitän Manuel Neuer mit seinen Teamkollegen auf der internationalen Bühne gleich ein Signal nach Europa aussenden. „Es ist wichtig, gut zu starten und zu zeigen, dass man da ist. Wir wollen präsent sein und die Gruppe von Anfang an anführen“, äußerte der Torhüter. Erwartet wird, dass die Bayern mit Paris St. Germain, das mit den Rekordtransfers der Offensivstars Neymar (FC Barcelona) und Kylian Mbappé (AS Monaco) für Aufsehen sorgte, um Platz eins und zwei und damit das Weiterkommen kämpfen. Anderlecht und Celtic Glasgow gelten als klare Außenseiter.
STARTSPEZIALISTEN: Die Bayern streben gegen Anderlecht den 14. Auftaktsieg nacheinander in der Königsklasse an. Kapitän Neuer erläuterte, wie die Fortsetzung dieser Serie gelingen soll: „Wir müssen versuchen, von Anfang an dominant aufzutreten, den Ball schnell laufen zu lassen, klare Tormöglichkeiten herauszuspielen und uns dann zu belohnen.“ Ganz wichtig sei es auch, in Führung zu gehen.
PERSONAL: Bayern-Trainer Carlo Ancelotti muss auf die verletzten David Alaba und Juan Bernat verzichten. Rafinha dürfte dafür erneut hinten links verteidigen. Arturo Vidal steht ebenfalls nicht zur Verfügung. Der Chilene muss nach seiner Gelb-Roten Karte beim Viertelfinal-K.o. gegen Real Madrid im April eine Sperre verbüßen.
TORJÄGER: Im Fokus steht Robert Lewandowski. Der Torjäger hatte mit kritischen Interview-Aussagen zur zurückhaltenden Transferpolitik des FC Bayern für Wirbel gesorgt. Präsident Uli Hoeneß bewertete die Aussagen des polnischen Angreifers, dem der Champions-League-Titel in seiner Vita noch fehlt, zwar als „nicht so schlimm“. Trotzdem gab er Lewandowski den Rat, sich doch lieber ganz auf seinen Job als Torjäger zu fokussieren: „Wichtiger wäre, wenn er sich darum kümmert, was ihm eigentlich wichtiger sein müsste, nämlich seine Leistung. Wenn die besser ist, dann werden wir auch unsere Ziele erreichen.“
RÜCKKEHRER: Für René Weiler ist es eine aufregende Rückkehr nach Bayern. Der 43 Jahre alte Schweizer war bis vor einem Jahr Trainer des 1. FC Nürnberg. „Ich kenne die Bayern sehr gut“, sagte Weiler am Montagabend vor dem Abschlusstraining mit seinem Team im Münchner Stadion. Weiler hofft auf einen Überraschungscoup mit Anderlecht. „Die Chancen sind nicht riesig“, sagte er, aber ein „lucky punch“ sei im Fußball nie ausgeschlossen: „Es wird ein harter Test für uns.“