Beckenbauer zu Bayern: Sehe nicht den völligen Umbruch

München (dpa) - Franz Beckenbauer will den Bayern-Spielern nach dem verlorenen Champions-League-Finale keine Vorwürfe machen.

„Natürlich bin ich unendlich traurig, dass der FC Bayern diesen historischen Titelgewinn im eigenen Stadion verpasst hat. Aber wirklich nur traurig, nicht wütend auf die Mannschaft“, schreibt Beckenbauer in der „Bild-Zeitung“. „Sie haben so gespielt, wie man es gegen das Abwehrbollwerk Chelsea tun muss. Sie haben gekämpft, Leidenschaft gezeigt. Bis auf die schlechte Chancenauswertung kann ich nichts bemängeln.“

Bayern-Ehrenpräsident Beckenbauer sieht nicht, dass Präsident Uli Hoeneß und der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge nun den völligen Umbruch des Teams vollziehen müssten. „Eine Auffrischung ist jedoch dringend nötig, damit der Trainer in der künftigen Saison zum Beispiel in der Abwehr mehr Alternativen hat und mehr Konkurrenzkampf in die Mannschaft kommt.“

Der Leidtragende der bitteren Bayern-Niederlage im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea London sei erst einmal Joachim Löw. „Der Bundestrainer bekommt in ein paar Tagen tief deprimierte Bayern-Spieler. Ihre psychische Verfassung ist verständlicherweise erbärmlich, Bastian Schweinsteiger fix und fertig. Ich hoffe, das neue Umfeld bei der Nationalelf richtet ihn wieder auf“, meinte Beckenbauer. Schweinsteiger hatte als letzter Spieler im Elfmeterschießen nicht getroffen, danach besiegelte Drogba mit seinem Treffer die Bayern-Niederlage.