Böses Erwachen für Arsenals Weltmeister
London (dpa) - Mesut Özil verschwand kommentarlos im Arsenal-Mannschaftsbus. Seine Kollegen Per Mertesacker und Lukas Podolski machten keinen Hehl aus ihrer Enttäuschung.
Die deutschen Fußball-Weltmeister des FC Arsenal waren nach dem 0:2 (0:1) zum Auftakt der Champions-League-Gruppenphase bei Borussia Dortmund restlos bedient. „Wir haben hochverdient verloren und hatten keine Chance“, konstatierte Podolski im TV-Sender Sky.
Besonders der einmal mehr enttäuschende Özil bezog in den Medien Prügel, nachdem er seine Kritiker auf der Insel erneut nicht überzeugen konnte. „Gelinde gesagt, war er unsichtbar“, urteilte der „Daily Telegraph“. Auf dem rechten Flügel statt im mehr geliebten Zentrum zeigte Özil sein Können viel zu selten. Nach 62 Minuten wurde er von Coach Arséne Wenger ausgewechselt.
Der Franzose versuchte, den dürftigen Auftritt seiner Gunners gar nicht erst zu beschönigen: „Das war insgesamt eine enttäuschende Vorstellung von uns.“ Ciro Immobile (45.) und Pierre-Emerick Aubameyang (48.) trafen für die Dortmunder. Mit etwas mehr Glück hätte der BVB aus der Partie ein Schützenfest machen können. „Arsenals Defensivleistung war elend“, klagte der „Telegraph“.
Abwehrchef Mertesacker zuckte in den Katakomben mit den Schultern. „Dortmund war in Sachen Laufbereitschaft und Tempo ein Vorbild für uns. Aber eine solche Lehrstunde so früh in der Saison kann manchmal auch Wunder bewirken“, meinte der Innenverteidiger, der an der Seite von Héctor Bellerín während der 90 Minuten einige Male in allergrößte Not kam. Der 19 Jahre alte Abwehrspieler debütierte bei den Gunners auf der rechten Außenbahn.
Da die etatmäßigen Verteidiger Mathieu Debuchy, Nacho Monreal und Calum Chambers am Dienstag passen mussten, fehlten Wenger die Alternativen. Der Coach hatte es in der Transferperiode verpasst, einen weiteren Spieler für die Defensive zu verpflichten und wurde nun dazu gezwungen, Bellerín aufzubieten. Diese Entscheidung nannte der „Telegraph“ „gnadenlos naiv“ und stellte fest, dass der Coach im Laufe der Begegnung dafür bezahlen werde, sei vorhersehbar gewesen. Erst recht - so die Zeitung - weiter, weil er in Özil einen seiner defensivschwächsten Akteure ebenfalls auf die rechte Seite stellte. Die nächste Breitseite für den Deutschen.
Der Ex-Kölner Podolski, der in Wengers Planungen in dieser Saison bisher nicht über die Joker-Rolle hinauskam und auch in Dortmund erst in der 77. Spielminute eingewechselt wurde, ärgerte sich sehr über den dürftigen Auftritt. „Wir sind der FC Arsenal und müssen in solchen Spielen mit breiter Brust auftreten“, schimpfte der Profi. „Das haben wir nicht gezeigt.“