Champions League - Kimmich schlägt gleich als doppelter Torschütze zu Der FC Bayern erledigt seine Pflicht
Die Münchner gewinnen hoch verdient gegen FK Rostow mit 5:0. Und Joshua Kimmich schlägt gleich als doppelter Torschütze zu.
München. Es war nichts anderes zu erwarten gewesen, als dass der FC Bayern auch seine 13. Auftaktpartie zur Champions League hintereinander gewinnen würde. Um das in Frage zu stellen, bedarf es anderer Gegners als den russischen Königsklassen-Debütanten FK Rostow. Die Spielpläne der Bundesliga und Champions League bescheren dem Rekordmeister derzeit allerdings keine wirklichen Prüfungen. Auch der Überraschungszweite der vergangenen russischen Premjer-Liga war für die Münchner nicht mehr als ein gehobener Trainingspartner, mit dem es sich prima auf das Heimspiel am Samstag gegen Ingolstadt einstimmen ließ. Am Ende stand ein hochverdienter 5:0 (2:0)-Sieg des FC Bayern.
Für dessen Zustandekommen war es unerheblich gewesen, dass Carlo Ancelotti seine Startformation gegenüber dem 2:0-Sieg auf Schalke einer kleinen Rotation unterzogen hatte. Der Italiener, der seit gestern der einzige Trainer ist, der mit sieben verschiedenen Klubs in der Königsklasse vertreten war, hatte Ribery, Alonso und Lahm eine Pause gegönnt. Dafür standen Costa, Rafinha und Kimmich in der Startformation, die zunächst Mühe hatte, sich den Gegner zurecht zulegen. Während Rostow anfangs hellwach verteidigte, streuten die Bayern etliche Ballverluste in ihr Spiel. Das Statische dominierte, auch wenn Costa immer wieder zu Soli aufbrach, die dann freilich meist in der russischen Übermacht ihr brotloses Ende fanden.
„Wir wollen den Bayern das Leben schwer machen und das Spiel so angehen, als wäre es unser Letztes“, hatte Rostows Trainer Ivan Daniliants in typischer Fußballprosa angekündigt. Der Lette ist eigentlich nur ein Trainer-Strohmann auf der Rostower Bank für Kurban Bardyjew, der bei FK ein bisschen von allem ist, in jedem Fall aber der starke Mann. So unübersichtlich die Führungsstruktur beim Champions-League-Novizen, so klar strukturiert war dessen Defensivspiel. Es bedurfte schon eines Elfmeterpfiffes für die Münchner Führung. Rostows Gactan hatte Lewandowski nach einem Eckball zu Boden gerissen. Der Pole nutzte den Strafstoß selbst zum 1:0 (26.). Die 68.000 in der ausverkauften Allianz-Arena hatten sich zwar Thomas Müller als Schützen gewünscht, zumal der Münchner gestern 27. Geburtstag feierte, aber Lewandowski ignorierte die „Müller“-Chöre von den Rängen. Das war nicht schlimm, weil sich Müller Augenblicke vor dem Pausenpfiff selbst beschenkte. Costa hatte einmal auf den vierfachen Übersteiger verzichtet und stattdessen den Ball schnörkellos serviert. Der Jubilar hatte keine Mühe, auf 2:0 (45.) zu erhöhen. Die russische Elf der Namenlosen dagegen brachte Offensiv nichts zustande. Neuer war beschäftigungslos.
Auf der anderen Seite blieb Costa bei seiner Vorlagen-Strategie. Ein strammes Service des Brasilianers nutzte Kimmich zum 3:0 (53.). Der Verteidiger entwickelt sich nach seinen jüngsten Torpremieren in der Nationalelf und in der Bundesliga zum Torjäger. Lewandowski hätte nach einer weiteren Costa-Hereingabe auf 4:0 erhöhen müssen, trat die Kugel aber über den Querbalken. Kimmich machte es kurz darauf besser. Seinen zweiten Treffer erzielte er per Kopfball (60.). Die Russen steuerten nun auf ein Debakel zu. Einen Vidal-Schuss lenkte Torhüter Dzhanaev an die Latte. Die Gäste schienen nur noch den Schlusspfiff herbeizusehnen, doch erst Juan Bernat setzte mit seinem Tor den Schlusspunkt (90.). Damit hat der FC Bayern einen einfachen ersten Schritt in Richtung Gruppensieg getan. Spätestens am 6. Dezember bescheren die Spielpläne den Münchnern dann eine echte Prüfung. An Nikolaus kommt Atletico Madrid in die Allianz Arena.