Dortmunds internationaler Glanz
In der Liga abgeschlagen will die Mannschaft von Jürgen Klopp in der Champions League überzeugen.
Dortmund. Immer wenn Europa ruft, erwacht Borussia Dortmund zu neuem Leben. Anders als in der Bundesliga kann der BVB in seinem Lieblingswettbewerb Champions League auf weitere Festtage hoffen. Nach dem 4:2 in St. Petersburg geht er mit einem Polster in das zweite Achtelfinale am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky). „Wenn wir diese Ausgangsposition nicht nutzen, sind wir selbst schuld“, sagte Kapitän Sebastian Kehl. Auch die verpatzte Generalprobe gegen Mönchengladbach kann die Zuversicht nicht trüben.
Ein ähnliches Trauma wie es der Karlsruher SC 1996/97 erlebte, soll der Borussia erspart bleiben. Im Achtelfinal-Rückspiel des Uefa-Pokals verspielten die Badener als bisher einziges deutsches Team einen auswärts erkämpften Zwei-Tore-Vorsprung. Dem 3:1 bei Bröndby Kopenhagen folgte ein peinliches 0:5 im Rückspiel daheim. Ein solch abschreckendes Beispiel nutzt Hans-Joachim Watzke als Argumentationshilfe. Eindringlich warnte der Geschäftsführer, den angeschlagenen Gegner nicht zu unterschätzen: „Das wird kein Spaziergang.“
Erstmals seit 16 Jahren könnte der BVB zum zweiten Mal in Serie das Viertelfinale der Champions League erreichen und damit den in der vorigen Saison erworbenen Status festigen: Für Watzke ist das keine Selbstverständlichkeit: „Gemessen an Dortmunds wirtschaftlichen Möglichkeiten wäre die Zugehörigkeit zu den acht besten Mannschaften Europas nach wie vor ein kleines Fußball-Wunder.“ Angenehmer Begleiteffekt: Einen Einzug ins Viertelfinale würde die Uefa mit 3,9 Millionen Euro honorieren.
Im Champions-League-Modus schlug sich die Borussia zuletzt prächtig. Ein Blick auf die vergangenen drei Auftritte mindert die Sorge, dass das 1:2 gegen Mönchengladbach negative Auswirkungen auf die Partie gegen die Russen haben könnte. Den Bundesliga-Niederlagen gegen Bayern München, Leverkusen und Hamburg folgten Siege über Neapel, Marseille und St. Petersburg.