St. Petersburg verpflichtet Trainer Villas-Boas
St. Petersburg (dpa) - Vor dem Champions-League-Spiel bei Borussia Dortmund hat der russische Vizemeister Zenit St. Petersburg einen neuen Trainer gefunden. Der Portugiese André Villas-Boas wird die Nachfolge des vor einer Woche entlassenen Italieners Luciano Spalletti antreten.
Beim Spiel in Dortmund am Mittwoch sitzt der 36-Jährige, der 2011 den FC Porto zum Gewinn der Europa League geführt hat, aber noch nicht auf der Bank.
Wie der Club auf seiner Internetseite mitteilte, wird Villas-Boas ab Donnerstag seinen Vertrag für zwei Spielzeiten (bis 2015/16) antreten. Abwehrspieler Nicolas Lombaerts begrüßte die Verpflichtung des Portugiesen: „Sie kam für uns nicht mehr wirklich überraschend. Aber wir brauchen frischen Wind und ich denke, Villas-Boas kann ihn bringen.“
Villas-Boas war zuletzt in England tätig. Nach seiner Zeit in Porto hatte der FC Chelsea sogar eine Ablösesumme in Höhe von 15 Millionen Euro für ihn gezahlt. Nach nur acht Monaten wurde er aber wieder entlassen. Anschließend ging der junge Coach zum Stadtrivalen Tottenham Hotspur, aber auch an der White Hart Lane stellte sich der Erfolg nicht ein.
St. Petersburg hatte Spalletti nach den zuletzt enttäuschenden Leistungen mit dem 2:4 im Hinspiel gegen Dortmund und nur einem Sieg in sechs Ligaspielen entlassen. Danach hatte Interimscoach Sergej Semak übernommen, aber auch unter seiner Leitung gab es am Wochenende ein 0:1 gegen ZSKA Moskau.
Dennoch hat Semak die Hoffnung, sich am Mittwoch erfolgreich aus seinem Aushilfsjob verabschieden zu können: „Wir wollen uns gegen eine der besten Mannschaften der Welt von der besten Seite zeigen. Im Fußball ist einfach alles möglich.“
Seine Antwort auf die Frage, ob innerhalb der Mannschaft über die politischen Vorkommnisse in der Ukraine diskutiert würde, fiel knapp aus: „Ich möchte heute nur über Sport und nicht über Politik reden.“