Gegen Ibrahimovic: Barça setzt auf Torjäger Messi

Mailand (dpa) - Lionel Messi soll es richten: Auf dem Weltfußballer ruhen die Hoffnungen des FC Barcelona im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den AC Mailand. Der Barça-Star befindet sich in einer berauschenden Form und hat mit dem italienischen Meister noch eine Rechnung offen.

Milan war beim 0:0 im Hinspiel der erste Gegner seit Wochen, der kein Messi-Tor zuließ. Davor hatte der Argentinier in zehn Spielen hintereinander für den Titelverteidiger getroffen. „Das Spiel gegen Mailand ist das wichtigste des Jahres“, betonte Barça-Trainer Josep Guardiola. Messi wird auch aus persönlichen Gründen besonders motiviert auf Torejagd gehen. Mit seinen zwölf Treffern in der Champions League fehlen ihm noch zwei, um den Europacup-Rekord von José Altafini einzustellen, der in der Saison 1962/63 für den AC Mailand 14 Tore erzielte. Zugleich will Messi im Wettschießen Bayern-Torjäger Mario Gomez in Schach halten, der in der Königsklasse in dieser Spielzeit elfmal getroffen hat.

Aber damit nicht genug: Messi hat noch eine weitere Bestmarke im Visier. Er will es Gerd Müller gleichtun, der in den 70er Jahren viermal Torschützenkönig des Europacups wurde. Der Argentinier hatte die Krone in den vergangenen drei Jahren erobert. Gelänge ihm das Kunststück erneut, wäre er der erste Stürmer, der viermal in Serie erfolgreichster Torschütze der europäischen Eliteliga würde.

Für die Partie gegen Mailand hatte Guardiola zuletzt Kapitän Carles Puyol und Regisseur Xavi geschont. Messi dagegen spielte beim 2:0-Sieg am Samstag gegen Athletic Bilbao durch und erzielte ein Elfmetertor. „Leo ruht sich nie aus“, schrieb die Zeitung „El Periódico“. „Er will immer spielen, und darüber gibt es bei Barça auch keine Diskussion.“

Bei den Mailändern ruhen die Hoffnungen auf Zlatan Ibrahimovic. Der Schwede tritt erstmals seit seinem Wechsel von Barça zu Milan wieder im Camp-Nou-Stadion an. Er war bei den Katalanen nicht zurechtgekommen, weil er es nicht akzeptieren konnte, im Schatten des Superstars Messi zu stehen. In Mailand wird „Ibra“ zuweilen vorgehalten, er spiele stark gegen schwache Clubs und schwach gegen die Starken. „Von diesem Makel kann er sich jetzt befreien“, schrieb „La Gazzetta dello Sport“.

Allerdings scheint den Mailändern, die erneut auf den früheren Bayern-Kapitän Mark van Bommel verzichten müssen, ein wenig die Luft auszugehen. Beim 1:1 am Samstag gegen Catania verpatzten die Rossoneri ihre Generalprobe. Dagegen zeigten die Katalanen sich zuletzt in blendender Form und verkürzten in der spanischen Liga den Rückstand auf Real Madrid von zehn auf sechs Punkte.

Dies hat auch maßgeblich damit zu tun, dass Innenverteidiger Gerard Piqué nach Verletzungen und einem schwachen Saisonstart in der entscheidenden Phase wieder zu seiner alten Form zurückgefunden hat. „Er hat uns sehr gefehlt“, betonte Guardiola. Mit dem Weltmeister wird es Ibra bei seiner Rückkehr ins Camp Nou zu tun bekommen.