Gewinnen „alternativlos“: Rapid Wien glaubt ans Wunder
Lwiw (dpa) - Das „sogenannte Wunder“ ist für Rapid Wiens Trainer Zoran Barisic keine Frage von Rechenspielen. Seine Mannschaft müsse am Dienstag (20.45 Uhr) in Lwiw gegen Schachtjor Donezk gewinnen.
„Das ist alternativlos“, sagt der Coach.
Barisic ist kein Mann großer Worte. Mit Blick auf das Playoff-Rückspiel für die Champions League gegen den ukrainischen Spitzenclub bleibt ihm auch keine andere Wahl. Denn nach dem 0:1 im Hinspiel steht Rapid mit dem Rücken zur Wand.
Dennoch sind Barisic und sein Team „mit einem guten Gefühl in die Ukraine“ geflogen. Schon in der vorangegangenen Qualifikationsrunde feierten die Wiener auf fremdem Boden einen überraschenden Triumph: gegen den niederländischen Rekordmeister Ajax Amsterdam schossen Torjäger Robert Beric und Co. im Rückspiel gleich drei Treffer und qualifizierten sich durch den 3:2-Erfolg für die entscheidende Playoff-Runde.
Kurios ist, dass das Stadion im westukrainischen Lwiw kürzer von Wien entfernt ist als von Donezk. Wegen der Unruhen im Osten der Ukraine trägt Schachtjor seine Heimspiele seit einiger Zeit im Westen des Landes aus. „Da ist der Heimvorteil vielleicht nicht so groß“, hofft Mittelfeldspieler Stefan Schwab.
Auch Sportdirektor Andreas Müller glaubt an die Chance gegen den Champions-League-Dauergast. „Wir haben nach wie vor die Chance, es zu schaffen. Unser Motto lautet: „Wir haben alles zu gewinnen““. Für den ehemaligen Schalke-Manager wäre der insgesamt dritte Einzug in die Königsklasse vor allem ein finanzieller Segen.
Sollte der Sprung in die Gruppenphase erstmals seit 2005 gelingen, würde sein Club von der UEFA rund 14 Millionen Euro überwiesen bekommen. Geld, das Müller wohl benötigen würde, um Goalgetter Beric von einem Verbleib überzeugen zu können. „Wenn wir in die Champions League kommen“, sagt der 52-Jährige mit Blick auf Beric, „wäre das sehr hilfreich.“ Trainer Barisic jedenfalls traut seinem Team die Überraschung zu: „Ich hoffe natürlich, dass die Mannschaft dieses sogenannte Wunder auch schafft“, sagte der Chefcoach.