Kahn hat Verständnis für Klopp: „Durchaus Parallelen“

Berlin (dpa) - Oliver Kahn hat nach der heftigen Reaktion von Jürgen Klopp im ZDF-Studio erneut Verständnis für den BVB-Trainer geäußert.

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„Es müssen sich im Fußball nicht immer alle nur in den Armen liegen“, sagte der frühere Nationaltorhüter und heutige ZDF-Experte in einem Interview des Hamburger Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Im Studio stehe man bei Interviews nach wichtigen Spielen „vor einem Millionenpublikum, in einer Live-Situation“, begründete Kahn.

Er kenne solche Situationen aus seiner Profizeit und könne deshalb auch Klopp verstehen. „Da gibt es durchaus Parallelen zu mir. Ich musste als Torwart auch lernen, in gewissen Ausnahmezuständen die Emotionen besser zu kanalisieren“, gab Kahn zu.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ergriff Partei für Klopp, der sich in einer früheren Studio-Runde auch mit Kahn angelegt hatte: „Jürgen ist nicht arrogant, nicht mal im Ansatz.“ Trainer wollen „kein oberflächliches Zeug“ sprechen; häufig werde dies „aber leider nicht mehr gestattet“, erklärte Watzke und nahm sich dann den „Titan“ vor: „Wenn Oliver Kahn in einem Blog Partei für seinen langjährigen Club ergreift, ist das seine Angelegenheit. Ich erwarte von einem TV-Experten deutlich mehr Neutralität.“

Klopp hatte nach der 0:3-Niederlage der Dortmunder in der Champions League bei Real Madrid unwirsch auf die Frage des ZDF-Moderators Jochen Breyer („Die Sache ist durch, oder Jürgen Klopp?“) reagiert. Breyer hat inzwischen zugegeben, dass das „eine dämliche Frage“ war.