Königsblauer Kraftakt - Schalke quält sich zu Remis gegen Maribor

Gelsenkirchen. Die Beine waren müde, der Sieg im Revierderby gegen Borussia Dortmund schien den Spielern des FC Schalke 04 mehr Kraft gekostet denn Euphorie verliehen zu haben. Und so war das 1:1 (0:1) gegen NK Maribor im zweiten Spiel der Champions-League-Gruppenphase ein königsblauer Kraftakt, der mit nur einem Punkt endete.

Schalkes Joel Matip (l) und Jean-Philippe Mendy von Maribor auf dem Platz.

Foto: Bernd Thissen

Eine derbe Enttäuschung und ein neues Kapitel des für beendet geglaubten Auf und Ab des Ruhrgebietsklubs.

Die Begegnung begann mit einer Kuriosität. Nach zwei Minuten und 21 Sekunden hatte es Schiesdrichter Carlos Velasco Carbello getan. Der Schiedsrichter nutzte das in Deutschland vermeintlich nicht zugelassene Freistoßspray, um die Entfernung von der Abwehrmauer zum Ball zu kennzeichnen.Die Stadt Gelsenkirchen hatte angekündigt, sollte sie Kenntnis davon erlangen, würde sie ein Ordnungsgeld gegen Carbello verhängen. Zwischen fünf und 55 Euro könnten dies sein. Dem Spanier dürfte bald Post aus dem Ruhrgebiet ins Haus flattern.

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Schalke beginnt druckvoll, die Slowenen mit starker Defensive Ob Dennis Aogo und seine Kollegen waren davon weniger beeindruckt. Gleichwohl vergab erst Aogo die Freistoßchance und auch Klaas-Jan Huntelaar ließ kurz darauf eine gute Schussmöglichkeit aus. Die Schalker druckvoll, die Slowenen suchten ihr Heil dagegen in einer kompakten Defensive und versuchten durch ihr Konterspiel Akzente zu setzen.

Und dass sie mutig auftreten wollten, zeigte Dare Vrsic bereits nach elf Minuten. Der Offensivspieler versuchte es mit einen Distanzschuss kurz hinter der Mittellinie, der Ball flog über Torhüter Ralf Fährmann hinweg auf das Tornetz. Die Mannschaft von Jens Keller war zwar das spielerisch bessere Team, allerdings wirkten die Profis müde und zu häufig zu unkonzentriert und sie verpassten es zudem, aus ihren durchaus vorhandenen Möglichkeiten die Führung zu erzielen.

Egal ob Aogo, Kevin-Prince Boateng oder Julian Draxler es versuchten: Kein Ball fand den Weg ins Tor. Und die bis dahin stets latent gefährlichen Slowenen nutzen ihre erste große Chance. Nach Zuspiel vom völlig ungedeckten Dare Vrasic erzielte Damjan Bohar nach 34 Minuten die Führung. Ein herber Rückschlag, die Schalker waren in der ersten Hälfte einfach zu häufig zu nachlässig in ihrer Defensivarbeit.

In der zweiten Hälfte versuchten die Schalker ihre Schwächen abzustellen, standen sicherer in der Abwehr und waren zudem zielstrebiger im Angriff. Klaas-Jan Huntelaar erzielte nach 55 Minuten mit einem Distanzschuss den Ausgleich. Die 47997 Zuschauer in der Arena mussten enttäuscht nach Hause gehen, weil das Anrennen der Schalker ohne zählbaren Erfolg blieb — auch weil ihnen die Kräfte ausgingen.