Leverkusens Papadopoulos vom Verletzungspech verfolgt
St. Petersburg (dpa) - Die Leidenszeit nimmt kein Ende. Wie kaum ein anderer Profi der Fußball-Bundesliga ist Kyriakos Papadopoulos vom Verletzungspech verfolgt.
„Ich will nicht über die schlimme Zeit reden. Ich will über jetzt reden. Und jetzt bin ich gut drauf“, hatte der 22 Jahre junge Grieche vor zwei Wochen nach dem Hinspiel von Bayer Leverkusen in der Champions League gegen Zenit St. Petersburg noch voller Hoffnung und Optimismus gesagt.
Nun erlitt er im Abschlusstraining vor dem Rückspiel beim russischen Fußball-Vizemeister eine schwere Schulterverletzung, wurde bereits am Montagabend operiert und fällt bis Jahresende aus.
„Das ist sehr, sehr schade und bitter für ihn. Er hat zuletzt prima gespielt“, sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler, „doch so ist Fußball.“ Der Werksclub hatte Papadopoulos zu Saisonbeginn überraschend vom Ligakonkurrenten FC Schalke 04, bei dem er noch bis 2016 unter Vertrag steht, für rund eine Million Euro ausgeliehen. Dabei hatte der 13-malige griechische Nationalspieler in der Saison 2013/14 bei Schalke in vier Partien nur Kurzauftritte gehabt und immer wieder gesundheitliche Rückschläge erlebt.
Ende November 2012 traten bei ihm nach dem Bundesligaspiel gegen den Hamburger SV Schmerzen im Knie auf. Er musste operiert werden, verletzte sich am anderen Knie, hatte Adduktoren- und zweimal Schulterprobleme. Insgesamt laborierte der Defensivspieler an seinen Verletzungen fast zwei Jahre. Dennoch holten die Leverkusener Papadopoulos vom Westnachbarn, weil sie nach dem Ausfall von Kapitän Simon Rolfes zum Liga-Beginn und keiner all zu großen Auswahl für die Viererkette vorbauen wollten. Allerdings zog sich der bullige Innenverteidiger kurz nach Dienstantritt am Rhein zum ersten Mal eine Schulterverletzung zu, die ihn zu einer längeren Pause zwang.
Im Hinspiel vor zwei Wochen gegen Zenit St. Petersburg feierte Papadopoulos jedoch ein starkes Comeback und erzielte wenige Minuten nach seiner Einwechslung den 2:0-Endstand. Auch im DFB-Pokalspiel agierte er als Sechser stark und bewahrte Bayer 04 beim 1. FC Magdeburg vor einer Blamage: Er köpfte in der Verlängerung den Ausgleich und die Leverkusener gewannen noch im Elfmeterschießen.
„Er hatte lange nicht gespielt und musste im Pokal-Spiel 120 Minuten ackern und war auch beim Hamburger SV von Anfang an dabei“, hatte Bayer-Trainer Roger Schmidt noch vor der Reise nach Russland anerkennend zu den Auftritten von Papadopoulos gesagt. „Die beiden Spiele waren die härteste Belastung in den vergangenen anderthalb Jahren. Und er hat es super gemacht.“
Seine gelungene Rückkehr war für die Leverkusener besonders wichtig, da nach Rolfes noch Gonzalo Castro und Stefan Reinartz verletzt ausfielen und es neben Nationalspieler Lars Bender auf der Sechser-Position an gelerntem Personal fehlte. „Der Ausfall ist sehr bitter für uns, zumal die Umstände für uns ohnehin alles andere als ideal sind“, klagte Schmidt. „Wir werden von Verletzungen verfolgt.“