Schmidt besänftigt „Kein Sportsmann“: Gomez giftet gegen Papadopoulos

Hamburg (dpa) - Mario Gomez erwies sich als schlechter Sportsmann. Zwar erkämpfte der Nationalspieler mit dem VfL Wolfsburg beim 0:0 gegen den Hamburger SV einen glücklichen Punkt.

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Aber der Frust, im Duell mit seinem HSV-Kapitänskollegen Kyriakos Papadopoulos klar den Kürzeren gezogen zu haben, saß offenbar tief.

„Ich habe viel Sinn für Fair Play übrig. Bei ihm ist das wahrscheinlich nicht vorhanden. Das ist kein Sportsmann“, giftete der VfL-Kapitän nach dem Match im Volksparkstadion. Während der Grieche darauf angesprochen nur mit den Schultern zuckte, zog VfL-Coach Martin Schmidt die Augenbrauen noch oben und pfiff seinen frustrierten Kapitän sogar öffentlich zurück.

„Papadopoulos ist ein Innenverteidiger, den jede Mannschaft gerne hätte“, sagte Schmidt bei der Pressekonferenz. Und legte noch einmal nach: „Das Duell gegen Gomez hat er (Papadopoulos) gewonnen.“

Auslöser der Debatte war eine Szene in der 63. Minute: Nach einem Zweikampf mit dem griechischen Abwehrrecken trat Gomez gegen „Papa“ nach, der fällt etwas theatralisch. „Der liegt wie ein sterbender Schwan am Boden. Wenn er einen Schlag gegen den Rücken bekommt, fasst er sich ans Ohr. Kriegt er einen Schlag gegen den Kopf, hält er sich das Knie“, meinte Gomez kopfschüttelnd. Dennoch hat er Glück, dass Schiedsrichter Christian Dingert die Szene gar nicht ahndet.

„Ich habe mich selbst gewundert, dass mir das passiert“, gab Gomez nach dem Match seine Unsportlichkeit immerhin zu. Aber auch mit Abstand blieb er uneinsichtig und giftete gegen den zwar als beinhart, aber keinesfalls als unfair bekannten Verteidiger weiter munter drauflos. „Ich habe dem Schiri auch gesagt, dass es pervers ist, dass Papadopoulos das ganze Spiel über geschützt wird.“

Vermutlich war der eigentlich als tadelloser Sportsmann bekannte Stürmer einfach nur zerknirscht, dass er und seine Mitspieler eine Woche nach dem 3:0-Heimtriumph über Borussia Mönchengladbach nicht viel auf die Reihe bekommen hatten. Gerade zwei Torannäherungen standen am Ende für den VfL zu Buche. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, räumte Trainer Schmidt passend zur Leistung ein.

Davon konnte auf HSV-Seite nicht die Rede sein. Während die Rivalen im Abstiegskampf aus Bremen (2:1 in Dortmund) und Mainz (2:2 in Leipzig) überraschend wertvolle Auswärtspunkte sammelten, verpassten Papadopoulos & Co. trotz zahlreicher Chancen den eigentlich fälligen dritten Heimsieg in Serie. „Das Ergebnis ist für uns zu wenig, aber mit dem Spiel kann ich zufrieden sein“, sagte Coach Markus Gisdol.

Nun gelte es, bis zum nächsten Heimspiel am Dienstag gegen Eintracht Frankfurt „Kräfte zu sammeln“ und dann oder zum Jahresabschluss am Freitag in Mönchengladbach den nächsten Sieg anzupeilen. „Auf jeden Fall noch ein Dreier, gerne auch vier Punkte“, wünschte sich HSV-Sportchef Jens Todt. „Dann wären es ganz schöne Weihnachten.“