Lex Liverpool: Kein Extra-Platz für Deutschland
London (dpa) - Trotz des deutschen Finales zwischen Borussia Dortmund und Bayern München bekommt die Fußball-Bundesliga in der kommenden Champions-League-Saison keinen zusätzlichen Startplatz im Europapokal.
Bis 2005 rückte ein Verein aus der nationalen Liga des Titelverteidigers zusätzlich in den Wettbewerb nach, sofern sich der Europacup-Gewinner schon über die Liga für diesen qualifiziert hatte. Diese Regelung wurde im Rahmen der sogenannten Lex Liverpool abgeschafft.
Champions-League-Sieger FC Liverpool hatte sich 2005 als Tabellenfünfter der englischen Premier League nicht für die Champions League qualifiziert, durfte aber ausnahmsweise dennoch in der nächsten Saison in der Königsklasse starten, da dieser Fall in den Regularien nicht explizit erwähnt war. Dafür schaffte das UEFA-Exekutivkomitee die Nachrückregelung ab.
Heute gilt: Qualifiziert sich ein Champions-League-Sieger über die nationale Liga nicht, so hat er dennoch das Startrecht. Das nationale Kontingent bleibt aber unverändert. Der am schlechtesten platzierte Club rutscht in die Europa League. So geschehen 2012 in England: Der FC Chelsea verpasste über die Premier League die Qualifikation, durfte aber als Titelverteidiger in der Champions League starten. Tottenham Hotspur - als Englands Vierter eigentlich qualifiziert - wurde das Startrecht verwehrt.
Auf die Bundesliga angewendet, hätte dies bedeutet: Wenn Bayern München (1.) oder Borussia Dortmund (2.) als Gewinner des Spiels am Samstag nicht unter den Top Vier gewesen wären, hätte Schalke 04 (4.) in der kommenden Spielzeit in der Europa League statt der Champions-League-Qualifikation gespielt. Bayer Leverkusen (3.) hätte in die Champions-League-Qualifikation gemusst, statt direkt für die Gruppenphase qualifiziert zu sein.
Nun bleibt es unabhängig vom Ausgang der Partie im Wembleystadion dabei: Deutsche Starter in der Champions League 2013/14 sind Bayern München, Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen und Schalke 04. In der Europa League vertreten sind der SC Freiburg, Eintracht Frankfurt und der VfB Stuttgart.