Malaga lässt BVB aufatmen - Juve fordert FC Bayern

Nyon (dpa) - Das Aufatmen bei Michael Zorc war förmlich spürbar, als Losfee Steve McManaman den FC Malaga als Gegner für Borussia Dortmund gezogen hatte.

„Dieses Los nehmen wir an. Jedenfalls besser als Barcelona, Madrid oder München“, sagte der BVB-Sportdirektor über den Kontrahenten des deutschen Fußball-Meisters im Viertelfinale der Champions League.

Es hätte noch schlimmer kommen können, lautete auch der Tenor beim FC Bayern München nach der Zeremonie am UEFA-Sitz in Nyon, wenngleich Trainer Jupp Heynckes sofort vor dem Gegner Juventus Turin warnte: „Das ist ein richtiges Kaliber, eine Mannschaft, die sehr gut zusammengestellt ist“, sagte Heynckes, der 1998 mit Real Madrid das Champions-League-Finale gegen Juve gewonnen hatte.

Gleichermaßen froh waren beide deutsche Clubs darüber, nicht den Liga-Rivalen als Gegner erwischt zu haben. Die Bayern haben bei ihrem insgesamt vierten Champions-League-Duell mit dem italienischen Rekordmeister am 2. April zunächst Heimrecht und müssen am 10. April im Piemont antreten. Der BVB bestreitet das erste Spiel am 3. April in Malaga und erwartet den Tabellenvierten der Primera Division mit den ehemaligen Bayern-Profis Martin Demichelis und Roque Santa Cruz am 9. April zu Hause.

„Juventus ist eine sehr gute, sehr hart spielende Mannschaft mit extremen Spielern wie Pirlo. Italiener sind clever, abgezockt, gefährlich. Gegen Juventus waren es immer schwere Spiele, taktisch ist das eine exzellente Mannschaft“, urteilte Bayerns Vize-Kapitän Bastian Schweinsteiger über den kommenden Gegner, den die Münchner zuletzt 2009 in Turin mit 4:1 bezwungen hatten.

Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat größten Respekt vor dem Tabellenführer der Serie A: „Das ist kein Traumlos. Da werden wir zwei gute Tage brauchen, um das Halbfinale zu erreichen. Das wird kein Selbstläufer, davor warne ich.“ Für Matthias Sammer sind die Italiener eine willkommene Herausforderung.

„Für unseren Kopf, unseren Fokus, ist ein richtiges Kaliber wie Juventus gerade richtig“, sagte der Bayern-Sportvorstand über die Spiele gegen Juve. Gegen die „alte Dame“ weisen die Münchner eine negative Bilanz in der Königsklasse auf: 2 Siegen stehen ein Remis und drei Niederlagen bei insgesamt 7:6 Toren gegenüber. Für Juve-Sportdirektor Pavel Nedved ist „Bayern einer der schwierigsten Gegner, den wir bekommen konnten, aber wir gehen mit Freude an diese Aufgabe heran“.

Endlich mal Losglück, lautete die Devise bei der Borussia, die mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam die schwerste Vorrundengruppe erwischt und auch im DFB-Pokal-Viertelfinale mit dem Spiel bei den Bayern kein Fortune hatte.

„Malaga ist ein gutes Los, vor allem erst auswärts. Ich freue mich drauf. Ich denke, wir können es packen“, erklärte Kapitän Sebastian Kehl. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke äußerte sich vorsichtiger: „Im Viertelfinale gibt es keine schweren und leichten Gegner. Insofern war es uns sehr wichtig, dass wir erst auswärts spielen.“ Er warnte aber: „Ich werde verrückt, wenn jetzt irgendjemand in völlig unangebrachte Euphorie verfällt.“ Malaga-Profi Joaquin bekundete „maximalen Respekt vor Borussia Dortmund“. Sein Team müsse „200 Prozent geben, um diese Runde zu überstehen“.

Die BVB-Aktie reagierte mit Kursgewinnen auf die Auslosung und baute zum Mittag ihre Gewinne mit plus 1,57 Prozent auf 3,23 Euro aus. „Das Los FC Malaga und dann zunächst auch noch die Auswärtsreise - Borussia Dortmund und seine Investoren dürften zumindest leise gejubelt haben“, sagte der Analyst Daniel Saurenz von Feingold Research. „Das Halbfinale ist durchaus realistisch und dies würde weitere hohe Einnahmen für den BVB bedeuten.“

In den beiden übrigen Viertelfinal-Duellen stehen sich Real Madrid und Schalke 04-Bezwinger Galatasaray Istanbul sowie Paris St. Germain und der FC Barcelona gegenüber. Das Finale findet am 25. Mai im Londoner Wembleystadion statt.