Vor Duell mit Real Mehr Polizisten beim FCB - Busse werden doppelt durchsucht

München (dpa) - Nach dem Angriff auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund sind die Sicherheitsvorkehrungen für den Fußball-Klassiker zwischen dem FC Bayern München und Real Madrid erhöht worden.

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So sollen 450 statt der geplanten 370 Polizisten im Einsatz sein - und das vor allem rund um die Mannschaftshotels. „Es wird am Stadion nicht mit einer besonders erhöhten Anzahl von Beamten zu rechnen sein“, sagte Polizeisprecher Thomas Baumann.

Bereits am Morgen ließ die Polizei die Busse der beiden Teams von Sprengstoffhunden durchsuchen. „Und wir werden die Busse auch noch ein weiteres Mal durchsuchen, so dass wir jegliche Gefahr ausschließen können“, sagte Baumann. Dass die Busse eine andere Route auf ihrer Fahrt zum Stadion wählen, sei ebenfalls möglich. „Wir halten uns das offen“, sagte Baumann.

Straßensperrungen seien aber nicht geplant. Alle Maßnahmen beliefen sich in einem noch üblichen Rahmen. „Denn wir haben derzeit keine Hinweise auf Gefährdungen in München“, betonte Baumann.

Nachdem neben dem Dortmunder Mannschaftsbus drei Sprengsätze explodiert und der spanische Fußball-Profi Marc Bartra sowie ein Polizist verletzt worden waren, hatte die Münchner Polizei bereits am Dienstagabend einen Einsatzzug im Viertel des Hotels von Real Madrid auf Streife geschickt. Die Beamten seien wegen einer größeren Fan-Versammlung bereits zuvor am Hilton-Hotel am Tucherpark gewesen und angesichts der ersten Meldungen aus Dortmund dort behalten worden, sagte ein Sprecher der Polizei.

Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge drückte sein Mitgefühl mit Borussia Dortmund aus. „Wir sind bestürzt über die Vorkommnisse in Dortmund. Wir wünschen allen Spielern, allen Verantwortlichen und allen Fans von Borussia Dortmund heute Abend ein vor allem friedliches, aber auch erfolgreiches Spiel gegen AS Monaco“, sagte Rummenigge laut Vereinsmitteilung. BVB-Spieler Bartra und dem verletzten Polizisten wünschte er eine schnelle Genesung. „Der Fußball steht eng zusammen.“

Auf die Besucher des mit Spannung erwarteten Viertelfinal-Hinspiels in der mit 70 000 Zuschauern ausverkauften Allianz Arena warteten intensive Sicherheitskontrollen. Der FC Bayern bat bei Twitter um eine rechtzeitige Anreise. Nach der Anschlagsserie von Paris und der Terrorwarnung beim Länderspiel in Hannover im November 2015 waren die Sicherheitsvorkehrungen in deutschen Stadien verschärft worden.