Mertesacker vor Arsenals Endspiel: „Vorlage nutzen“
London (dpa) - Die Ausgangslage ist klar. Um ins Achtelfinale der Champions League einzuziehen, kann sich der FC Arsenal am letzten Spieltag der Gruppe F am Mittwoch beim SSC Neapel sogar eine Zwei-Tore-Niederlage leisten.
Coach Arsène Wenger warnt die Mannschaft der deutschen Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker, Mesut Özil und Lukas Podolski im Dreikampf mit den Italienern und Borussia Dortmund aber vor dieser nur scheinbar komfortablen Situation. „Es wäre ein Fehler, nur eine hohe Niederlage zu vermeiden. Wir wollen gewinnen. Alles andere ist ein Risiko“, sagte der Trainer der Gunners, die ihre Gruppe mit zwölf Zählern anführen.
Seine Worte lösen beim Zweiten in Dortmund (9 Punkte) Wohlgefallen aus. Die Mannschaft von Coach Jürgen Klopp muss zum finalen Gruppenduell bei Schlusslicht Olympique Marseille (0) antreten und hofft - genau wie Arsenal und Neapel (9) - auf die K.o.-Phase. Aufgrund seiner personellen Probleme kann der BVB dabei jede Unterstützung gebrauchen. Nur ein Sieg garantiert das Weiterkommen. Bei einem Remis ist der letztjährige Finalist auf Arsenal angewiesen.
Gunners-Abwehrchef Mertesacker ist davon überzeugt, dass der Spitzenreiter der Premier League die nächste Runde erreicht. „Wir haben uns mit vier Siegen in fünf Spielen selbst eine gute Vorlage gegeben. Die wollen wir jetzt nutzen“, sagte der 29 Jahre alte Verteidiger der Nachrichtenagentur dpa. Noch nie ist ein Team mit zwölf Punkten in der Gruppenphase gescheitert.
Das wissen auch die Italiener. „Für uns hat eine entscheidende Woche begonnen. Nur mit dem Herzen können wir Arsenal schlagen“, meinte Napoli-Stürmer Gonzalo Higuain. Rechenspiele gebe es nicht. „Wir müssen gewinnen und Basta.“
Auch die „Gazzetta dello Sport“ weiß, was die Stunde geschlagen hat: „Neapel braucht eine Heldentat“. In der Meisterschaft hat der Tabellendritte bereits acht Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Juventus Turin, wettbewerbsübergreifend nur eins der vergangenen fünf Spiele gewonnen. Gegen Arsenal kehrt wohl Pepe Reina zurück. Der vom FC Liverpool ausgeliehene Keeper fehlte zuletzt verletzungsbedingt.
Für Arsenal geht es Schlag auf Schlag. Nur drei Tage nach dem „Finale“ am Golf von Neapel steht auf der Insel das Auswärtsspiel bei Manchester City an. „Da wird man sehen, wie gut wir drauf sind und wie viel Fitness wir eingebüßt haben“, meinte Mertesacker mit Blick auf das Duell beim Vierten, der sechs Zähler Rückstand auf Arsenal hat. Am 23. Dezember geht es für die Gunners danach mit einem Heimspiel gegen den Tabellendritten FC Chelsea weiter. „Es macht brutal viel Spaß, in einer Liga zu spielen, in der es ständig um alles geht“, meint Mertesacker.
Am Sonntag beim 1:1 gegen den FC Everton bekam Arsenal eine Ahnung von dem, was bis Weihnachten auf das Team zukommt. „Das war bisher das härteste Duell der Saison. Sehr intensiv“, erklärte Mertesacker. „Es ging sehr schnell hin und her. Everton war ständig gefährlich. Wir haben eine halbe Stunde gebraucht, bis wir gemerkt haben, dass wir mehr geben müssen, als wir es gewohnt sind“, analysierte Mertesacker. Eine bessere Vorbereitung auf die kommenden Aufgaben hätte es nicht geben können.