Mögliches Dilemma: Charkow vor UEFA-Kommission
Nyon (dpa) - Die UEFA steckt im Fall um den ukrainischen Fußballverein Metalist Charkow möglicherweise in einem Dilemma. Der Kontinental-Dachverband leitete ein Disziplinarverfahren gegen den ukrainischen Fußball-Erstligisten ein, der um den Einzug in Playoffs der Champions League spielt.
Am 13. August steht der Fall um eine Spielmanipulation aus dem Jahr 2008 auf der Tagesordnung des UEFA-Berufungsgerichts. Dem Club droht der Ausschluss aus dem internationalen Wettbewerb.
„Wir hoffen, dass das höchste Fußball-Gericht eine faire und loyale Entscheidung trifft, denn der Verein hat schon unter einer ziemlich schweren Strafe für den fünf Jahre alten Fall gelitten“, hatte Vereins-Vizepräsident Kostantin Piwowarow vor der UEFA-Bekanntgabe bereits gesagt. Der dritte Platz in der ukrainischen Meisterschaft 2007/2008 war damals aberkannt worden. „Ich möchte daran glauben, dass Millionen ukrainischer Fans nicht enttäuscht werden“, meinte der Club-Vize.
Hintergrund ist die Verwicklung des Metalist-Sportdirektors Jewgeni Krasnikow in einen Manipulationsskandal. In der vergangenen Woche hatte der Internationale Sportgerichtshof CAS den Einspruch Krasnikows gegen seine persönliche Sperre von fünf Jahren abgewiesen. Diese hatte der ukrainische Verband vor drei Jahren wegen einer illegalen Spielabsprache bei der Partie am 19. April 2008 (4:0) gegen Karpaty Lwiw unter anderem verhängt.
Die UEFA-Regeln sehen vor, dass Clubs, die in Spielmanipulationen verwickelt sind, gesperrt werden müssen. Charkow hatte das Hinspiel gegen Saloniki 2:0 gewonnen und darf vom Einzug in die Königsklasse träumen. Dort könnte der Club auf den FC Schalke 04 treffen.