Champions League „Nicht im Schockzustand“: Bayer nach Remis gelassen

Monaco (dpa) - Chefcoach Roger Schmidt verlor trotz des bitteren 1:1 von Bayer Leverkusen bei AS Monaco seinen Humor nicht gänzlich.

Foto: dpa

„Er wird in seinem ganzen Leben als Innenverteidiger weder im Training noch im Garten wieder so ein Tor schießen“, kommentierte der 49-Jährige den Last-Minute-Treffer von Kamil Glik am Dienstagabend im zweiten Champions-League-Spiel der Gruppe E. „Wir mussten dafür herhalten. Fußball ist manchmal brutal.“

Nachdem der Mexikaner Javier „Chicharito“ Hernandez (74. Minute) mit seinem 100. für einen europäischen Club erzielten Tor die Führung gegen den französischen Tabellenzweiten erzielt hatte, konnte sich der Bundesligist noch 20 Minuten als Sieger fühlen, bevor Glik mit dem Glücksschuss Monaco in letzter Sekunde vor der Niederlage bewahrte. „Innerhalb von drei Tagen sind wir in einer Gefühlswelt hin- und hergerissen worden“, sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. Die Leverkusener hatten zuvor in Mainz ein 1:2 in ein 3:2 gedreht. „Es tut weh, wenn man die drei Punkte fast drin hat.“

Das unglückliche Remis ist für die erstmals in dieser Saison über 90 Minuten überzeugend spielende Bayer-Elf ein Dämpfer, aber nicht das Aus in der Königsklasse. „Mit dem Auftritt meiner Mannschaft bin ich von vorne bis hinten zufrieden“, lobte Schmidt und betonte: „Deshalb haben wir alle Möglichkeiten, ins Achtelfinale zu kommen. Das bleibt hängen.“ In der Tabelle der Gruppe E liegt der Fußball Werksclub mit zwei Punkten hinter Monaco (4) und Tottenham Hotspur (3), das bei ZSKA Moskau (1) 1:0 gewann, auf Platz drei. „Ich glaube an die Mannschaft, weil sie es gut gemacht hat“, sagte Völler.

In drei Wochen geht es in Leverkusen gegen Tottenham weiter. Dass die Psyche seiner Bayer-Profis durch die gefühlte Niederlage an der Cote d'Azur angeknackst sein könnte, glaubt Schmidt nicht: „Wir sind nicht im Schockzustand, sondern in guter Verfassung.“

In der Champions League stehen zunächst die Hin- und Rückpartie gegen Tottenham (18.10./2.11) auf dem Programm. Danach geht es nach Moskau (22.11.), und am 7. Dezember kommt die AS Monaco, gegen die Bayer auch in der fünften Begegnung nicht gewinnen konnte. „Ich hoffe, dass wir im Rückspiel zeigen, gegen Monaco nicht nur gut spielen, sondern auch gewinnen können“, sagte Schmidt. „Den Sieg haben wir uns für das Endspiel um das Achtelfinale aufgehoben.“