Raúl begeistert empfangen: „Etwas Besonderes“
Valencia (dpa) - Für den FC Schalke 04 ist die Partie beim FC Valencia der Auftakt zu den „Wochen der Wahrheit“, für Spaniens Fußball-Legende Raúl ein emotionaler Abstecher in die Heimat.
Rund 100 Fans und ein gutes Dutzend Kamera-Teams umringten den 33 Jahre alten Fußball-Profi des FC Schalke 04 bereits bei der Ankunft auf dem Flughafen in Valencia am Montag und bereiteten ihrem Idol einen tollen Empfang. „Das war schon etwas Besonderes, die Zuwendung der Fans zu spüren. Und es ist etwas Besonderes, nach acht Monaten wieder hier zu sein“, sagte Raúl.
Dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League am Dienstag beim Tabellen-Dritten der Primera Division fiebert er entgegen. „Ich habe immer gern in Valencia gespielt und viele Tore geschossen. Hier herrscht eine tolle Stimmung, die will ich genießen“, sagte der Angreifer, der für die Schalke-Fans eine gute Nachricht hatte. Seinen Vertrag bis 2012 wolle er in jedem Fall erfüllen. „Im Augenblick und den nächsten eineinhalb Jahren gehen Schalke und Raúl Hand in Hand. Was danach kommt, weiß ich nicht.“
Vor seinem Wechsel nach Schalke spielte der Stürmerstar 16 Jahre für die „Königlichen“ und gewann unzählige Titel und Trophäen. Schalkes Trainer Felix Magath wusste, was Raúl bei dessen Rückkehr erwartet. Es machte auch nichts, dass sein Lieblingsspieler ihm bei der Pressekonferenz die Schau stahl. „Als spanisches Idol findet er hier noch eine ganz andere Beachtung als bei uns. Ich freue mich, dass er hier noch so viele Anhänger hat. Die Partie ist auch für so einen Ausnahmespieler ein besonderer Kitzel“, sagte Magath. „Er wir das Beste geben, damit wir hier gut aussehen.“
Der Europapokal-Rekordschütze (70 Treffer) will unbedingt mithelfen, den Grundstein für das Weiterkommen legen. „Ich denke, dass wir gute Chancen haben. Aber Valencia hat eine starke Mannschaft, sie spielen sehr kompakt. Wir müssen hochkonzentriert sein in beiden Spielen“, meinte Raúl, der für Schalke bereits 10 Ligatore erzielte und dreimal in der Königsklasse traf.
Magath ließ keinen Zweifel am Erfolgshunger seiner Elf. „Wir wollen auch die Defensive von Valencia testen und ein Törchen machen. Das würde uns im Rückspiel helfen“, sagte der Trainer, der seine Elf gut auf den Gegner eingestellt hat. „Durch unsere Spanien-Connection haben wir ein paar Infos mehr.“ Schließlich stehen im Ex-Madrilenen Christoph Metzelder sowie den Spaniern José Manuel Jurado sowie Sergio Escudero drei weitere „Insider“ im Kader.
Mit dem ersten Bundesliga-Heimsieg in der Rückrunde gegen den SC Freiburg (1:0) hat Schalke neues Selbstvertrauen getankt. Zudem würde ein gutes Spiel in Valencia angesichts der durchwachsenen Liga-Saison beim Tabellen-Zehnten zur weiteren Beruhigung der Lage beitragen. Der Einzug in den europäischen Wettbewerb ist wohl nur über den DFB-Pokal möglich. Doch im Halbfinale am 2. März muss man zu Bayern München.
Das Erfolgsrezept in Valencia ist klar: „Wir müssen hinten gut stehen und möglichst zu Null spielen“, betonte Torhüter Manuel Neuer, der in den zurückliegenden acht Bundesligaspielen nur zwei Gegentreffer kassierte. „Wenn wir den Laden hinten dicht halten, können wir uns eine hervorragende Ausgangsposition schaffen.“ Vor heimischem Publikum soll am 9. März der zweite Viertelfinal-Einzug in der Champions League nach 2008 perfekt gemacht werden.
Wie Schalke feierte auch Valencia eine gelungene Generalprobe. Mit dem 2:1 bei Atlético Madrid dank eines Doppelpacks von Joaquin gelang dem seiot neun Partien ungeschlagenen Team von Trainer Unai Emery der Sprung hinter das Top-Duo FC Barcelona und Real Madrid. Stürmer Roberto Soldado versprach Schalke einen heißen Tanz: „Für viele von uns ist es das wichtigste Spiel des Lebens.“
Wie die Schalker, die bei bisher zwei Auftritten im Mestalla-Stadion (1:1 im UEFA-Cup-Viertelfinale 1997/0:0 in der Champions-League-Gruppenphase 2007/2008) noch nie verloren, hat auch Raúl gute Erinnerungen an Valencia. Mit Real traf er sogar im Champions-League-Finale 2000 auf den Club: „Wir haben 3:0 gewonnen, und mir ist ein Tor gelungen. An dieses Duell erinnere ich mich besonders gerne.“