Ronaldo: Werde im CL-Finale zu 100 Prozent fit sein
Madrid (dpa) - Cristiano Ronaldo lässt die Fans von Spaniens Rekordmeister Real Madrid aufatmen. Trotz der jüngsten Verletzungsprobleme will der Weltfußballer am Samstag beim Champions-League-Finale gegen Stadtrivale Atlético auf Torejagd gehen.
„Ich bin noch nicht zu 100 Prozent fit, aber beim Endspiel werde ich es sein“, versicherte der 29-Jährige beim Medientag von Real in Madrid.
Trainer Carlo Ancelotti ergänzte, nur der Einsatz von Verteidiger Pepe und Stürmer Karim Benzema sei noch fraglich. Neben Ronaldo werde im Sturm wohl auch Gareth Bale von Anfang an spielen. Der Coach ließ bereits am Wochenende durchblicken, dass für den gesperrten Xabi Alonso nicht der lange verletzte deutsche Nationalspieler Sami Khedira, sondern Asier Illarramendi zum Einsatz kommen wird.
Ancelotti lobte dennoch Khedira. „Er hat eine fantastische, professionelle Arbeit geleistet. Er hat aber nicht viele Spiele bestritten, das ist sein einziges Problem“, sagte er. Khedira hatte 177 Tage nach seinem Kreuzbandriss erst am 11. Mai bei Celta de Vigo (0:2) sein Comeback gefeiert.
Personalprobleme gibt es auch bei Atlético. Die „Colchoneros“ (Matratzenmacher) bangen um Nationalstürmer Diego Costa und Spielmacher Arda Turan. Der Türke absolvierte beim Training am Dienstag nur leichte Übungen, Costa ließ sich überhaupt nicht blicken. Der in Brasilien geborene 25-Jährige hatte sich am Samstag beim Titelgewinn in Barcelona (1:1) eine Muskelverletzung am rechten Oberschenkel zugezogen.
Obwohl Trainer Diego Simeone seinen Einsatz im CL-Finale noch nicht ausschließen wollte, waren sich fast alle Medien am Dienstag in Spanien einig: Nur ein Wunder könne Costa helfen - bei einem Einsatz in Lissabon setze der Saison-Shootingstar wohl seine WM-Teilnahme aufs Spiel.
Zum Duell im Estádio da Luz von Lissabon gegen den neuen spanischen Meister sagte Ronaldo: „Beide wollen gewinnen, die kleinen Details werden entscheidend sein. Es ist wichtig, dass wir konzentriert und ruhig agieren, dass wir decken, spielen, Spaß haben und uns nicht verrückt machen lassen.“ Die „Décima“, der zehnte Titel in der Königsklasse, sei „die Trophäe, die alle Madridistas wollen.“
Ronaldo hatte zuletzt mehrfach mit körperlichen Problemen zu kämpfen. Erst am Samstag hatte er sich beim Aufwärmen für das letzte Ligaspiel gegen Espanyol eine Muskelblessur am linken Oberschenkel zugezogen. Dennoch wurde Ronaldo, auf dessen Auswahl Deutschland im ersten WM-Gruppenspiel am 16. Juni trifft, mit 31 Treffern Liga-Torschützenkönig. Am Dienstag trainierte Ronaldo - ebenso wie Bale, Benzema und Pepe - noch getrennt von der Gruppe.
Beim Media Day präsentierten sich alle Real-Profis optimistisch und kämpferisch. „Wir holen die Décima für unsere Fans“, sagte Torwart Iker Casillas, und Bale versicherte: „Wir werden für den Sieg unser Leben auf dem Platz lassen.“ Ancelotti betonte, man habe in der diesjährigen Champions League „schon Großes geleistet“.
„Wir spüren keinen Druck. Das Endspiel zu erreichen ist eine Leistung, viele Teams werden sich die Partie im Fernsehen anschauen und wir sind dabei“, erklärte der italienische Coach. Es werde ein ausgeglichenes Finale ohne Favoriten geben, der Mutigste werde gewinnen, fügte er an.