Ryan Giggs verblüfft Freund und Feind
Gelsenkirchen (dpa) - Ryan Giggs bedankte sich artig für die Glückwünsche. Doch sein verlegenes Lachen zeigte, dass ihm dieser persönliche Triumph lieber erspart geblieben wäre.
Ein englischer Fernsehreporter hatte den Waliser nach dem 2:0-Sieg im Halbfinal-Hinspiel gegen Schalke erinnert, dass ihn sein Führungstreffer zum ältesten Torschützen in der Geschichte der Champions League macht.
Der 37-Jährige verblüffte mit seiner exzellenten Leistung in der Zentrale wie so oft in dieser Saison nicht nur die überforderten Gegner, sondern auch die Mitspieler und seinen Trainer bei Manchester United, Alex Ferguson. „Er rennt mehr als jeder andere und entscheidet die Spiele“, staunte Verteidiger Patrice Evra, „vielleicht sollte ich auch mit Yoga anfangen.“
Giggs schwört auf die meditativen Übungen. Das Match am Dienstag war sein 873. Pflichtspiel im Verein, man merkte es ihm zu keinem Zeitpunkt an. „Er lässt nicht nach, der Mann ist unglaublich“, sagte Ferguson. „Ich wünschte, er könnte noch Jahre spielen.“ Giggs' Unvergänglichkeit paart sich mit großer Demut; mit seiner professionellen Einstellung und dem Heißhunger nach Titeln setzt er Fergusons Werte auf dem Platz um. Wer von den beiden Evergreens den anderen überdauert, ist nicht abzusehen.