Schalke erlebt beim 1:6 gegen Real sein Waterloo
Gelsenkirchen (dpa) - Mit der bitteren 1:6 (0:2)-Lehrstunde gegen Real Madrid hat der FC Schalke 04 schon im Achtelfinal-Hinspiel alle Chancen auf das Weiterkommen eingebüßt.
Die „Königlichen“ um Weltfußballer Cristino Ronaldo fügten dem Revierclub die höchste Europapokal-Heimniederlage der Clubgeschichte zu und können dem Rückspiel am 18. März in der spanischen Hauptstadt gelassen entgegen blicken. Karim Benzema (13./57. Minute), Gareth Bale (21./69.) und Cristiano Ronaldo (52./89.) zerlegten vor 54 442 Zuschauern in der ausverkauften Arena den Gastgeber nach allen Regeln der Fußball-Kunst und bescherten dem spanischen Spitzenclub im 26. Spiel den zweiten Sieg gegen ein Bundesliga-Team auf deutschem Boden. Klaas-Jan Huntelaas Traumtor in der Nachspielzeit konnte keinen Schalker mehr trösten.
„Wir haben zwölf Minuten gut mitgehalten - bis zum 0:1. Dann haben wir Fehler über Fehler gemacht. Und auf diesem Niveau werden die von einer Weltklassemannschaft wie Real gnadenlos bestraft“, sagte Schalkes Trainer Jens Keller, der sein Team nun wieder aufbauen muss. „Wir haben eine wahnsinnig junge Mannschaft. Sie muss aus den Fehlern lernen“, meinte Keller.
Julian Draxler, der nach seiner langen Verletzungspause erstmals wieder in der Startelf stand, hatte eine Minute nach dem 0:1 von Benzema den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber aus drei Metern am glänzend reagierenden Torhüter Iker Casillas. „Die Parade war unglaublich“, befand Real-Coach Carlo Ancelotti. Dessen mit zahlreichen Superstars gespickte Mannschaft spielte nach dem 2:0 wie aus einem Guss und ließ den verunsicherten und zu wenig aggressiven Schalkern nicht den Hauch einer Chance.
Trotz der Demütigung feuerten die Fans ihre Mannschaft bis zum Schluss an. „Das Publikum war 93 Minuten lang Weltklasse, genauso wie unser Gegner“, bekannte Horst Heldt. Der Manager war verstimmt, weil sich die seit acht Pflichtspielen ungeschlagene Elf taktisch unklug verhielt. Statt Schadensbegrenzung nach dem 0:4 zu betreiben und einen defensive Grundordnung herzustellen, ließ sich die Mannschaft bis zum Ende im eigenen Stadion weiter vorführen. „Das lässt einen verärgert nach Hause fahren“, sagte Heldt.