Schalke will mit Fährmann in ruhigeres Fahrwasser kommen

Schalke 04 könnte mit einem Sieg in Bukarest das Achtelfinale erreichen.

Bukarest. Seine Gesichtszüge wirken entspannt. Sogar ein Lächeln zeichnet sich auf dem Gesicht von Ralf Fährmann ab. Das ist deshalb erwähnenswert, weil der 25-Jährige in der Vergangenheit so häufig mit seiner Nervosität zu kämpfen hatte, dass er für einen Stammplatz im Tor der Schalker nicht infrage kam. Dabei hat am Talent des gebürtigen Chemnitzers, der mit 14 Jahren ins Knappen-Internat wechselte, wohl kaum ein Experte Zweifel.

Der Anlass, der Fährmann wieder ins Rampenlicht rückt, wäre allerdings dazu geeignet, dass sich bei ihm wieder diese ungewollten Gefühlsregungen ausbreiten könnten. Denn der bisherige Ersatztorhüter des FC Schalke 04 wird am Montagabend im Gruppenspiel der Champions League bei Steaua Bukarest für den verletzten Timo Hildebrand (Hüftprellung) im Tor stehen.

Zuletzt hatte Fährmann gegen Eintracht Braunschweig in der Bundesliga nach einer beinahe zwei Jahre andauernden Pause gespielt und eine vorzeigbare Leistung angeboten. „Da war ich nervöser, weil ich so lange auf einen Einsatz gewartet habe“, sagte Fährmann. „Ich sehe dem Spiel gegen Bukarest sehr positiv entgegen, ich sehe es als Chance.“

Es kommt allerdings eine Partie auf den Torhüter und seine Mannschaft zu, die für sie in vielerlei Hinsicht wegweisend sein dürfte. Im Idealfall könnte sich die Mannschaft von Trainer Jens Keller mit einem Sieg bereits für das Achtelfinale qualifizieren, falls der FC Basel im parallelen Gruppenspiel seine Heimpartie gegen Chelsea verlieren sollte. Das wäre das beste Rezept, damit wieder etwas Ruhe im derzeit wieder besonders unruhigen Umfeld einkehrt.

Bei einer Niederlage würde allerdings der Haussegen der Königsblauen besonders schief hängen. Eine Pleite gegen die Rumänen, die gerade einmal zwei Punkte auf dem Konto haben und den letzten Platz der Gruppe E belegen, würde die Diskussionen um die Arbeit von Trainer Jens Keller weiter befeuern. Die Kritik am 43-Jährigen ist nicht zuletzt nach dem 3:3 in Frankfurt wieder heftiger geworden. Denn noch immer fehlen der Mannschaft Souveränität, eine Spielidee und eine funktionierende Defensive.

Kritik wehrt Keller allerdings kategorisch ab. „Wir haben zuletzt nicht so schlecht gepunktet in der Bundesliga“, sagte Keller. Ralf Fährmann sind solcherlei Diskussionen aber erst einmal egal, er konzentriert sich vor allem auf sich selbst. Sein Vertrag läuft noch bis 2015. „Ich fühle mich hier wohl, ich bin Schalker“, sagte Fährmann. „Wenn ich in dem Spiel gebraucht werde, werde ich da sein.“