Schalker Sané: kess, frech, unbekümmert

Madrid (dpa) - Wie ein alter Hase stand Jungspund Leroy Sané nach dem denkwürdigen Abend im Bernabéu-Stadion vor den Journalisten, die Hände in den Hosentaschen, ein Lächeln im Gesicht.

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Der Schalker Königsklassen-Debütant agierte im Licht der Kameras so, als gehöre er schon viel länger zum Kreis der Ronaldos und der Benzemas. „Da waren schon ganz gute Spieler dabei, an denen ich vorbeigelaufen bin“, ließ der Sohn des einstigen Wattenscheider Bundesligaprofis Souleymane Sané wissen. Dass er in den Genuss kam, inmitten der Stars auftauchen zu dürfen, verdankte Leroy Sané dem Verletzungspech von Eric Maxim Choupo-Moting, den er von der 29. Minute an ersetzte.

Und dann kam, wovon jeder träumt: zum Einstand ein Tor zu erzielen. Sané erfüllte sich den Traum, als er zum 3:3 ausglich. „Dass ich mein Debüt ausgerechnet im Bernabéu feiern durfte und dabei auch noch getroffen habe, ist sehr schön“, kommentierte er - um dann doch traurig nachzuschieben, dass es „für einen perfekten Abend leider nicht ganz gereicht hat“. Er selbst hätte ihn kurz vor Schluss mit dem 5:3 möglich machen können, doch Torwart Iker Casillas entschärfte seinen Versuch. Eines indes wollte Sané festhalten: „Wir hatten keine Angst.“ War auch gar nicht nötig: Wer so kess debütiert, dem muss vor nichts und niemandem bange sein. Auch künftig nicht.

Vater Souleyman Sané staunte in einem Interview der Internetseite „11freunde.de“ über die Leistung seines Sohnes: „Ich habe nie Tore aus so großer Entfernung geschossen. Das konnte ich gar nicht.“ In einem war sich der frühere Stürmer allerdings sicher: „Ich wusste natürlich, dass er ein wenig die Hosen voll hat. Zumindest wird er Gänsehaut gehabt haben, als er aufs Feld lief - da kann er erzählen, was er will.“