3:1 gegen Neapel Tor-Debüt mit Ankündigung: Kroos glänzt bei Real-Sieg
Madrid (dpa) - Dieses Tor-Debüt von Toni Kroos war ein Kunstwerk mit Ankündigung. „Er liebt diese Position, vorher hatten wir noch darüber gesprochen“, sagte Trainer Zinédine Zidane nach dem ersten Champions-League-Treffer des deutschen Fußball-Weltmeisters im Trikot von Real Madrid.
Kroos indes blieb nach der Premiere im 31. Königsklassen-Spiel für den Titelverteidiger genauso cool wie bei seinem wegweisenden Tor zum 2:1. „Es ist immer schön zu treffen, aber noch viel besser zu gewinnen“, sagte der Nationalspieler nach dem 3:1-Sieg im Achtelfinal-Hinspiel gegen den SSC Neapel.
Wie einst beim legendären 7:1 im WM-Halbfinale gegen Brasilien setzte Kroos technisch perfekt eine Direktabnahme flach von der Strafraumgrenze ins Netz. „Er hat einen sehr kraftvollen Schuss, besonders aus dieser Position. Ich bin sehr glücklich mit ihm“, schwärmte Zidane über den Mittelfeldspieler, der mit seinem Tor und seiner starken Leistung als Schaltstelle großen Anteil am Sieg der Königlichen hatte.
Dagegen verlief der Abend für Weltfußballer Cristiano Ronaldo einmal mehr unbefriedigend. Zwar bereitete er das Tor von Kroos mit einem feinen Solo vor, selbst aber ging der Portugiese schon wieder leer aus. Seit 523 Minuten habe er in der Champions League kein Tor mehr geschossen, rechneten spanische Medien kritisch vor. Eine fast unglaubliche Statistik für Ronaldo, der mit 95 Treffern der Rekordmann der Königsklasse ist.
Für Zidane aber zählte nach dem frühen Rückstand durch Lorenzo Insignes frechen 35-Meter-Schuss nach sieben Minuten nur der Sieg. „Wir haben eine großartige Leistung gezeigt, vielleicht unsere beste überhaupt“, sagte der Franzose. Karim Benzemas schneller Ausgleich und die herrlichen Tore von Kroos und Casemiro verschafften dem spanischen Rekordmeister eine gute Basis für das Rückspiel am 7. März. „Es ist noch nicht vorbei, wir müssen wieder hart arbeiten, weil sie ein starkes Team sind“, sagte Kroos.
In Italien beklagte man derweil Neapels „geplatzten Traum“. Insigne habe Neapel mit seinem Tor „falsche Hoffnungen gemacht“, so die „Gazzetta dello Sport“. Der Torschütze selbst zeigte Fassung. „Der Unterschied zwischen uns und Real war nur das Ergebnis, denn wir haben gezeigt, dass wir spielen können“, sagte Insigne.
Clubchef Aurelio De Laurentiis sah es etwas anders. Die Spieler seien „vor diesen heiligen Monstern von Real Madrid“ verkrampft gewesen, wetterte der Filmproduzent. In der Tat hätten die Hausherren durchaus höher gewinnen und den Viertelfinal-Einzug schon vorzeitig sichern können. So gibt es in Neapel weiter die Hoffnung - auch bei Vereins-Ikone Diego Maradona, der auf der Tribüne mitgefiebert hatte. „Wir sind nicht tot. Ich habe Vertrauen in das Rückspiel“, schrieb der Argentinier auf Facebook.