Traumfinale in London - Reaktionen der Prominenz
Berlin (dpa) - Das Endspiel der Champions League zwischen Bayern München und Borussia Dortmund im Londoner Wembleystadion elektrisiert auch die deutsche Prominenz:
Basketball-Superstar Dirk Nowitzki, der im Juni mit Manuel Neuer ein Benefiz-Spielplant: „Ich werde es zu Hause mit ein paar Fussi-Kollegen anschauen. Ich mag Klopp, Reus und Götze sehr gern. Aber ich werde natürlich Manuel Neuer die Daumen drücken. Ich glaub die Bayern werden das Ding nach Hause schaukeln. Sie sind einfach zu tief und gut besetzt. Und Götze ist jetzt auch noch verletzt. Ich sage 3:1 für Bayern.“
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte nicht, für welche Mannschaft sie die Daumen drückt: „Ich bin deutsche Bundeskanzlerin und sage: Deutschland. Damit bin ich ganz auf der sicheren Seite. Das kommt selten vor.“
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück: „Ich hoffe auf ein spannendes Spiel und ich bin - alle Bayern-Fans verstehen das - festgelegt auf den BVB, auch wenn Bayern leichter Favorit ist. Ich werde das Spiel zusammen mit meiner Frau und vielen Fans in Dortmund beim Public Viewing anschauen. Die Stimmung wird sicher genau so gut wie in Wembley sein. Die Dortmunder gewinnen so, wie sie ihre Spiele immer gewinnen: mit Lunge, Leidenschaft und Lewandowski“.
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU): „Normalerweise habe ich beim Spiel keine besonderen Emotionen, aber diesmal schon. Denn im Hinterkopf habe ich noch das letzte Endspiel gegen Chelsea. So oft bin ich noch nie, innerhalb von zwei Stunden, aus Träumen gerissen worden. Wir waren ja geistig viermal Besitzer des Pokals. Und am Schluss standen völlig traumatisierte Bayern-Spieler vor mir. Das müssen wir diesmal vermeiden. Und deshalb bin ich in diesem Jahr mit besonderer Emotion dabei. Ich hoffe, ich bin der Glücksbringer. Ich werde an dem Tag alle Emotionen ausschütten, die mir zur Verfügung stehen.“
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD):„Der BVB spielt attraktiven Fußball, schnell in die Spitze, frühes Pressing — das haben die Bayern von den Dortmundern abgekupfert. Das wird ein Duell auf Augenhöhe. Die Bayern haben sich selbst stark unter Druck gesetzt: 2:1 für den BVB.“
Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach:„Das deutsche Champions-League-Finale im Londoner Wembley-Stadion ist ein wunderbares Geschenk von Borussia Dortmund und Bayern München zum 50. Geburtstag der Bundesliga und unterstreicht die große Klasse des deutschen Fußballs und des deutschen Sports. Die Partie elektrisiert schon im Vorfeld die Menschen und auch mich als großen Fan des Fußballs. Hieran lässt sich einmal mehr die kommunikative und identitätsstiftende Kraft des Sports erkennen. Als DOSB-Präsident wünsche ich mir vor allem ein gutes Spiel.“
Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher: „Das wird ein absoluter Klassiker, auf den wir uns alle freuen und auf den wir auch alle ein bisschen stolz sein dürfen. Jeder weiß, dass mein Herz für den 1. FC Köln schlägt, alles andere überlasse ich dem Besseren.“
Schlagersänger Heino: „Da ich ja Rheinländer bin, beziehungsweise in Nordrhein-Westfalen wohne, halte ich zu Dortmund. Im Grunde bin ich aber Bayern-Fan. Der Bessere soll gewinnen. Ich fiebere mit beiden Mannschaften. Da schlagen zwei Herzen in meiner Brust. Ich kenne viele aus der ehemaligen Mannschaft: Franz Beckenbauer, Paul Breitner, Uli Hoeneß. Also das sind alles Jungs, mit denen ich schon öfters zusammen war. Es wird sehr knapp. Ich tippe auf ein 2:1 für München.“
Moderator Elton: „Ich finde es eigentlich etwas schade, dass zwei deutsche Teams im Finale sind, weil man jetzt für beide sein muss. Das hat eher was von DFB-Pokal-Finale. Aber ich drücke Dortmund die Daumen, auch wenn es ein hartes Spiel wird.“
Moderator Oliver Pocher: „Ich bin bei dem Spiel eher ein Dortmunder, obwohl es fast aussichtslos erscheint und alles gegen Dortmund läuft. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.“
Tatort-Kommissar Dietmar Bär (BVB-Fan), der eine Theater-Aufführung in Bochum hat: „Im eigenen Interesse wird es wohl so sein, dass mir während meiner Vorstellung geflüstert wird, dass wir zurückliegen. Und dann, in der zweiten Hälfte, wenn ich mit einem Glas Ruhrgebietsbier vor dem Fernseher sitze, fallen die zwei Gegentore. Ich tippe also mal ein fröhliches 2:1 - in einem Finale muss es ja nicht immer ein 5:2 sein.“
Comedian und Bayern-Fan Michael Mittermeier:„Bayern wird 3:1 gewinnen. Wir sind in diesem Jahr reif, wir müssen gewinnen. Ich war bei den letzten beiden Endspielen, in denen wir verloren haben, im Stadion. Das passiert nicht noch mal. Darum fahre ich auch nicht nach Wembley. Ich habe mein Ticket weitergegeben. Das ist quasi meine Opfergabe an die Fußballgötter.“
Musikjournalist und Moderator Markus Kavka (FCB-Fan): „Ich bin seit fast 40 Jahren Fan von Bayern München und seit 20 Jahren Mitglied. Deshalb ist ganz klar, für wen ich halte. Ich kann schon jetzt schlecht schlafen. Ich kann so ein Spiel nicht in Gesellschaft gucken, sonst drehe ich durch. Ich werde mit einem handverlesenen Publikum bei mir zu Hause gucken. Also ich und maximal zwei sehr gute Freunde, die genau wissen, dass man so ein Spiel nicht durch blöde Kommentare stören soll.“
Schriftsteller Moritz Rinke: „Das ist eine der schwierigsten Entscheidungen in meinem Fußballleben: zu wem halten? Zum Club der Reichen, der Brieftaschen, der Bürgerlichen, der CSU, des Glamours, der Skandale? Oder zum Verein der Bergleute, Stahlarbeiter und treuesten aller treuen Fans? FC Hollywood gegen die Armen, gegen die Gerechten, gegen die Klassenkämpfer? Wenn es so wäre, wäre es einfach, aber es ist nicht mehr so einfach, es gibt keinen Klassenkampf mehr. Sportlich gesehen gewinnt Bayern, mental Dortmund. Aber wir wissen nicht wie es ausgeht, das ist ja das Tolle am Fußball. Ich weiß nur, dass dieses Finale alles hat, was wir Künstler für unsere Arbeit brauchen. Aufgeladenheit, dramatische Fallhöhen, ein ganz großer, offener Stoff!“