Van Gaals letztes Werk
Der FC Bayern spielt am Dienstag gegen Inter Mailand im Achtelfinale um die einzig verbliebene Titeloption.
München. Die Bayern-Brust ist wieder breit. Und die letzte Titeloption soll in der großen Champions-League-Revanche gegen Inter Mailand unter keinen Umständen auch noch verspielt werden. Nach den Flops in Meisterschaft und DFB-Pokal ist die Königsklasse die letzte Trumpfkarte für den deutschen Rekordmeister — und für den scheidenden Trainer Louis van Gaal in einer bislang verkorksten Fußball-Saison.
Für den Niederländer wäre ein Triumph am 28. Mai in London die Krönung — besonders nach der beschlossenen Trennung im Sommer. „Wenn wir das Finale gewonnen haben, hätte ich meine Arbeit gut gemacht. Dann ist Bayern froh, ich bin froh, die Fans sind froh“, sagte der Niederländer gestern. An der Scheidung könnte aber auch das nichts ändern. „Nein, das bleibt dasselbe! Wir separieren uns am Saisonende, weil wir eine unterschiedliche Philosophie haben“, erklärte van Gaal vor dem schweren Achtelfinal-Rückspiel am Dienstagabend (20.45 Uhr/Sky) gegen Inter Mailand. Es wirkt, als hätte der Trainer irgendwie seinen Frieden mit dieser Entscheidung gemacht
Schon ein Einzug ins Viertelfinale gegen den Titelverteidiger würde einen besonderen Erfolg darstellen: „Das wäre ein Festtag, dann haben wir den Europameister geschlagen.“ Hinspiel-Torschütze Mario Gomez sagte: „Wir können nicht mehr viel erreichen in dieser Saison. Wir können nur noch einen Titel gewinnen. Und das ist möglich.“
Der Gegner hat seit Tagen alles auf München ausgerichtet. Trainer Leonardo schonte einige wichtige Akteure beim 1:1 im Ligaspiel gegen Brescia, nahm den Rückschlag im Titelzweikampf mit Lokalrivale AC Mailand in Kauf.
„Wir besitzen genug Qualität, das 0:1 zu drehen“, tönte Torjäger Samuel Eto’o, der in der Schützenliste der Königsklasse mit sieben Treffen gleichauf mit Gomez hinter dem Barca-Star Lionel Messi (8) rangiert. Der Ex-Münchner Lucio soll trotz einer Zerrung auflaufen können.
Mit 3,3 Millionen Euro würde den Bayern der insgesamt elfte Einzug ins Champions-League-Viertelfinale versüßt. 17,5 Millionen hätte der Bundesliga-Krösus dann an Uefa-Prämien in dieser Saison kassiert, inklusive Markt-Pool und Zuschauereinnahmen würde sich der Geldsegen auf jetzt schon 40 Millionen erhöhen.
Dienstag, 20.45 Uhr/Sky