DFB-Pokal: Frankfurt verdirbt Schalke das Halbfinale
Gelsenkirchen. Es war die große Möglickeit für den FC Schalke 04, einer bislang unerwartet furios verlaufenen Saison im Halbfinale des DFB-Pokals ein weiteres Erfolgskapitel hinzuzufügen.
Allerdings gab Luka Jovic den großen Spielverderber für den Ruhrgebietsklub und schoss für Eintracht Frankfurt den entscheidenden und letztlich glücklichen Treffer zum 1:0 (0:0)-Endstand.
Damit stehen die Hessen am 19. Mai in Berlin zum achten Mal im Pokalfinale, während die Schalker sich grämen werden und dieser vergebenen Chance wohl noch etwas länger nachtrauern. Da dürfte die Fans zumindest auch nicht trösten, dass vor dem Spiel durchgesickert war, dass sich der Vertrag von Domenico Tedesco bei Erreichen des internationalen Wettbewerbs automatisch um zwei weitere Jahre bis 2021 verlängert.
Anders als beim Revierderby am vergangenen Sonntag wirkte der Gegner der Schalker engagiert und energisch. Das Spiel der Hessen wirkte strukturiert, was den Königsblauen in der Anfangsphase sichtlich zu schaffen machte. Die Mannschaft von Domenico Tedesco agierte zumeist vorsichtig und versuchte jeden Chance der Frankfurter auf eine Kontermöglichkeit gar nicht erst aufkommen zu lassen. Die große Stärke der Mannschaft von Niko Kovac sollte am diesem Abend keinesfalls zum Vorschein kommen. Und da auch die Eintracht das Risiko scheute und den Schalkern keinen Raum überlassen wollte, entwickelte sich ein Mittelfeldduell, das häufig durch viele kleine Foulspiele unterbrochen wurde. Torannäherungen wurden auf beiden Seiten schon im Keim erstickt.
So entstand die erste torgefährliche Aktion des Spiels durch einen abgefälschten Distanzschuss von Daniel Caligiuri nach 31 Minuten, der nur um Zentimeter das Tor der Eintracht verfehlte. Bei der sich anschließenden Ecke hatte Schalke-Torjäger Guido Buergstaller die Kopfballchance, Torhüter Lukas Hradecky konnte mit einem Reflex parieren. Auch im Anschluss verließen beide Teams ihre taktischen Vorgaben nicht, was sich im Dauerpressing und schier unzähligen Zweikämpfen niederschlug.
Der gegenseitige Abnutzungskampf setzte sich bis zum Ende der ersten Hälfte fort. Das Frankfurt auch naoch den verletzungsbedingten Ausfall vom ehemaligen Schalker enfant terrible Kevin-Prince Boateng verkraften musste, der nach einem Zusammenprall Marko Pjaca eine Oberschenkelblessur davontrug, machte sich kaum bemerkbar. Vielmehr fiel das Niveau des Spiels mit zunehmender Dauer immer weiter ab, weil beide ihre Fehlervermeidungsstrategie noch intensivierten.
Einzig die über 61.000 Zuschauer in der Gelsenkirchener Arena, darunter rund 3000 Frankfurt-Anhänger, befeuerten sich gegenseitig so offensiv mit lautstarken Gesängen, dass ihre Teams eigentlich davon hätten angetrieben werden müssen. Es dauerte bis zur 67. Minute, bis die nächste Tormöglichkeit entstand. Diese hatte es aber in sich. Burgstaller kam aus kurzer Distanz zum Schuss, Hradecky parierte erneut mit einem sehenswerten Reflex. Und nur wenige Augenblicke später hatte der zur Pause eingewechselte Yevhen Konoplyanka die nächste Schusschance, scheiterte aber erneut am Frankfurter Torhüter.
Diese Schalker Doppelchance war offenbar das Signal für beide Teams, das Tempo zu erhöhen. Und die Frankfurter, die es bis dahin vor allem Hradecky zu verdanken hatten, dass sie nicht in Rückstand lagen, nutzten ihre bis dato einzige Tormöglichkeit. Nach einem Eckball traf Luka Jovic mit der Hacke zum 1:0 (75.). In der Folge wurde die Partie hektischer. Der zwei Minuten zuvor eingewechselte Frankfurter Gelson Fernandes musste nach einem Foulspiel an Leon Goretzka in der 81. Minute das Feld verlassen, nachdem der Videoschiedsrichter Günter Perl aus Köln eingegriffen hatte.
Die Schalker versuchten nochmal alles, erzielten durch Franco Di Santo sogar noch einen Treffer in der Nachspielzeit, den Schiedsrichter Robert Hartmann aufgrund eines vermeintlichen Handspiels nicht anerkannte.