1899: Keine Torhüterdiskussion vor Spiel auf Schalke
Gelsenkirchen (dpa) - Hoffenheims Trainer Markus Gisdol hat vor dem Pokalspiel beim FC Schalke 04 etwas Dampf aus der aufgekommenen Torwartdebatte beim Fußball-Bundesligisten genommen.
„Wir haben keine Torhüterdiskussion intern und wir haben gar kein Theater. Normalerweise wird sich nichts ändern an dem, was bisher war“, sagte Gisdol.
Dass im Achtelfinale in Gelsenkirchen am Dienstag Ersatztorwart Jens Grahl bei den Kraichgauern zwischen den Pfosten stehen wird, sei schon länger klar. „Wir haben schon vor dieser Partie überlegt, was wir im Pokal machen, weil sich die Arbeit von Jens lohnen soll“, begründete Gisdol die Entscheidung. Schon im Zweitrundenspiel gegen Energie Cottbus hatte er seine Nummer zwei eingesetzt.
Die Kritik an Stammtorhüter Koen Casteels, der beim 4:4 gegen Werder Bremen am Samstag gepatzt hatte, bezeichnete der 1899-Coach als „völlig unangebracht“. Im Ligaspiel bei Eintracht Frankfurt am Samstag werde wieder Casteels das Tor hüten. „Unabhängig von den Leistungen, die zuletzt waren, hatte Koen schwierige Situationen, weil ihn auch die Vorderleute oft im Stich lassen. Er hat keine großen Fehler gemacht und wir stehen zu ihm. Wir müssen gelassen mit der Situation umgehen“, forderte Gisdol.
Weiterhin kein Thema ist der aussortierte Ex-Nationaltorwart Tim Wiese. „Tim Wiese ist nicht mehr Bestandteil unserer Mannschaft, deshalb ist er da nicht aufzuführen“, stellte Gisdol klar. Auch Hoffenheims Direktor Profifußball Alexander Rosen machte zudem deutlich, dass der Club in der Winterpause keinen neuen Torhüter verpflichten werde. „Zum jetzigen Zeitpunkt ist kein weiterer Transfer geplant“, sagte Rosen im „Kicker“ (Montagausgabe).
Unklar ist bei den Hoffenheimern auf Schalke noch der Einsatz von Linksverteidiger Sejad Salihovic. Auch Innenverteidiger David Abraham ist angeschlagen. „Er hat erst einen Muskelfaserriss auskuriert. Da müssen wir klug entscheiden, ob zwei Spiele in so kurzer Zeit Sinn machen.“
Nach den turbulenten Spielen in den vergangenen Wochen hofft Gisdol endlich einmal auf ein „normales Spiel“. In der Liga trennten sich beide Teams aber spektakulär 3:3. „Bei allem Spektakel und den positiven Resonanzen, das darf kein Dauerzustand sein. Dauerzustand darf nur die Leidenschaft sein“, sagte Gisdol.
Schalkes Trainer Jens Keller hält ebenso wenig von zu viel Aufregung. „Ein 3:3 oder 4:4 finde ich auch nicht so witzig“, meinte Keller, der wohl den selben Kader zur Verfügung hat wie beim, klaren 3:0 gegen Stuttgart am Samstagabend. Etwas unsicher ist der Einsatz von Christian Fuchs, der über Leistenprobleme klagte. Manager Horst Heldt Heldt betonte, man wolle unbedingt im „Pokal überwintern“.