2:1 in Frankfurt: Wolfsburg zittert sich in Runde zwei
Frankfurt/Main (dpa) - Der VfL Wolfsburg hat mit viel mehr Mühe als nötig die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Beim Zweitliga-Absteiger FSV Frankfurt gewann der Cup-Sieger von 2015 auch ohne seinen neuen Stürmerstar Mario Gomez mit 2:1 (2:0).
Weil der Fußball-Bundesligist vor 5050 Zuschauern reihenweise klare Chancen ausließ, wurde es in der zweiten Halbzeit noch einmal spannend. Die meiste Zeit aber waren die „Wölfe“ ihrem Gegner eindeutig überlegen.
Ein Eigentor von Steffen Schäfer in der 5. sowie ein Treffer von Bas Dost in der 16. Minute brachten den VfL bereits nach einer Viertelstunde klar in Führung. Statt 0:4 oder 0:5 stand es nach 52 Minuten aber auf einmal nur noch 1:2: Fabian Schleusener traf für den bis dato kaum Gegenwehr leistenden Drittliga-Club.
Aus Wolfsburger Sicht war lange Zeit nur der Blick auf die Mannschaftsaufstellung wirklich spannend. Nationalstürmer Gomez fehlte zwei Tage nach seiner Verpflichtung noch, seine während der EM erlittene Oberschenkel-Verletzung ist noch immer nicht ganz auskuriert. Auch Verteidiger Dante stand am Samstagabend nicht im Kader. Der Brasilianer steht kurz vor einem Wechsel zum französischen Club OGC Nizza.
Dante wurde im Abwehrzentrum von Carlos Ascues aus Peru vertreten, der zum ersten Mal bei einem Pflichtspiel zur Anfangsformation gehörte. Nicht Diego Benaglio, sondern Koen Casteels stand überraschend im Tor, Neuzugang Jakub Blaszczykowski spielte auf der ungewohnten rechten Abwehrseite. Im offensiven Mittelfeld bildeten Didavi, Weltmeister Julian Draxler sowie Daniel Caligiuri eine sehr flexible, weil ständig die Positionen wechselnde Dreierreihe.
Der FSV war dieser spielerischen Qualität des Erstligisten kaum gewachsen. Auch in der Dritten Liga hat dieses mit 20 Neuzugängen völlig umgekrempelte Team noch kein Spiel gewonnen. Am Samstag schnupperten die Frankfurter wenigstens kurz an einer Pokal-Überraschung, als Adil Chihi (69.) und Shawn Barry (84.) zwei gute Chancen zum Ausgleich vergaben.
Derart brisante Momente hätte sich der VfL leicht ersparen können. Doch Gomez-Konkurrent Dost (13./36.), der beste Wolfsburger Didavi (23.) und Neuzugang Yannick Gerhardt (6./46.) verpassten es leichtfertig, dieses Spiel vorzeitig zu entscheiden. In der zweiten Halbzeit bauten die „Wölfe“ unerklärlich stark ab.