3:1 gegen Cottbus: Leverkusener Glücksgefühle im Düsseldorfer Exil
Patrick Helmes erzielt das erste Tor im Ausweichquartier, am Ende verliert Cottbus 1:3.
Düsseldorf. So hat sich Bayer Leverkusen die Premiere in Düsseldorf vorgestellt: ein ungefährdeter und souveräner 3:1-Erfolg im Pokal-Achtelfinale gegen Cottbus. Und besser hätte die erste "Stadionbegehung" der Werkself im Düsseldorfer Exil auch kaum beginnen können.
Die kurze Eingewöhnungsphase dauerte gerade einmal zwölf Minuten, dann hatte der neue Gastgeber der Arena klar gemacht, wer hier das Sagen hat - zumindest für ein halbes Jahr im DFB-Pokal und in der Bundesliga.
Nach Flanke von Gonzalo Castro hatte der überragende Tranquillo Barnetta abgelegt und Patrick Helmes das erste Leverkusener Pflichtspieltor an neuer Heimstätte per Volleyschuss erzielt.
Ein Auftakt, den Rudi Völler aus dem tiefen Ledersitz der Vip-Tribüne riss. Denn der Ex-Teamchef der Nationalmannschaft hatte damit sein Glücksgefühl, das er sich vom Glücksfall Düsseldorf versprochen hatte.
Da sangen die Leverkusener Fans in der Kurve, die sonst für die Fortuna-Anhänger reserviert ist, noch von "Auswärtssieg". Aber nach den Toren zwei und drei war das Gefühl, nur ein (gern gesehener) Gast zu sein, schon ein viel besseres.
Denn das "besondere Abenteuer" (Völler) scheint schon mit dem ersten Spiel ein Volltreffer zu sein. Die 16000 Zuschauer sahen von Bayer 04 trotz des glitschigen Rasens schnelles Aufbauspiel, Kombinationen wie aus dem Lehrbuch und Tore, die man in der Arena nicht jeden Tag sieht.
Michal Kadlec hatte das 2:0 (29.) nach einer Ecke von Barnetta noch klassisch per Kopf erzielt. Renato Augusto zeigte dann aber ein Treffer der Güteklasse "Tor des Monats". Nach einem Alleingang beförderte er den Ball aus 18 Metern mit dem linken Fuss in den Torwinkel.
Selbst als die Bayer-Elf nach der Pause einen Gang zurückgeschaltet hatte, kam das Publikum auf seine Kosten und Cottbus fast zu weiteren Gegentoren. Kießling (52.) und der eingewechselte Pirmin Schwegler (70.) vergaben völlig freistehend die besten Möglichkeiten der Leverkusener.
Der Gegner hätte sich über eine wesentlich klarere Niederlage nicht beschweren dürfen. Das 1:3 für Cottbus durch Ervin Skela war ein Schönheitsfehler.
"Für heute sind wir zufrieden, und in der Bundesliga werden sicherlich noch mehr Zuschauer kommen", sagte Torschütze Patrick Helmes. Auch Bruno Labbadia strahlte.
"Es war ein hervorragender Start in Düsseldorf. Wir konnten zum Ende sogar noch das Tempo rausnehmen und uns für Dortmund am Samstag etwas schonen", sagte der Leverkusener Trainer.