DFB-Pokal 30 000 Fans bereiten VfL-Team begeisterten Empfang
Wolfsburg (dpa) - Fast mit letzter Kraft nach einer durchzechten Nacht in Berlin reckte Kapitän Diego Benaglio am Sonntagmittag den gut 30 000 wartenden Fans des VfL Wolfsburg den DFB-Pokal entgegen.
Für diesen Moment bei der triumphalen Ankunft nach dem ersten DFB-Pokaltitel des Clubs am Wolfsburger Hauptbahnhof gab Trainer Dieter Hecking den Cup wieder frei. „Der Pokal war die ganze Nacht auf unserem Zimmer“, berichtete Hecking während des Autokorsos zum Wolfsburger Rathaus, wo gut 28 000 Fans am Nachmittag auf die neue zweite Kraft im deutschen Fußball warteten.
Zuvor hatte sich das Team auf Wagen des VfL-Mutterkonzerns den Weg vorbei an weiteren mehreren tausend Fans gebahnt. Schon da hatte Hecking vom Partymarathon fast genug. „Anderthalb Stunden können wir noch feiern und dann haut endlich ab, ich kann euch nicht mehr sehen“, rief Hecking beim Empfang im Wolfsburger Rathaus, den auch einige Spieler sichtlich angeschlagen von einer durchgemachten Nacht gerade so noch durchstanden.
„Was wir noch nicht alle realisiert haben, ist die rasante Entwicklung, die wir in diesem Jahr genommen haben“, sagte Manager Klaus Allofs, der bis tief in die Nacht zusammen mit Hecking, dem Chef des VfL-Mutterkonzerns Volkswagen, Martin Winterkorn, und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bei Rotwein und Bier gefeiert hatte.
„Das sind Dinge, die eine große Verantwortung für die nächste Saison sind“, meinte Allofs, der dann einen weiteren Titel-Angriff ankündigte. „Jetzt müssen wir wieder draufsatteln und noch kompakter werden, vielleicht noch ein bisschen Qualität dazu holen. Dann ist es gut“, sagte der Sportchef des Vize-Meisters und Pokalsiegers nach dem 3:1-Finaltriumph am Vorabend im Berliner Olympiastadion. „Das ist sensationell, was wir geschafft haben, aber es gibt keinen Grund durchzudrehen“, sagte Allofs weiter.
„Die Mannschaft ist besser geworden. Wir wollen mehr. Die Erwartungen werden größer sein“, kündigte auch Abwehrchef Naldo nach nur drei Stunden Schlaf an. Der Innenverteidiger gehörte zu den Spielern, die immerhin noch für kurze Zeit die Augen zugemacht hatten. „Wenn wir uns heute komplett abschießen, ist das genau richtig“, hatte Jungstar Maximilian Arnold angekündigt. Im Szeneclub „Spindler & Klatt“ an der Spree setzte der Pokalsieger dies in die Tat um. Mehrere Spieler feierten bis zur Abfahrt des Sonderzuges gegen 11.20 Uhr in Berlin.
Nach der Ankunft in Wolfsburg ging es mit einem weiteren rauschenden Fest weiter. Vor allem Final-Torschütze Bas Dost schien an seinem 26. Geburtstag nicht genug zu bekommen und ließ sich ausgestattet mit einem überdimensionierten Bierglas und einem um die Stirn gebundenen Fanschal mehrere Geburtstagsständchen der Fans vortragen.