Aubameyang auch im Pokal gegen VfB bärenstark
Stuttgart (dpa) - Pierre-Emerick Aubameyang hatte gut Lachen, Kevin Großkreutz grinste nur gequält. Der BVB-Torjäger und sein ehemaliger Mitspieler posierten dennoch Arm in Arm.
„Die haben ihre Chancen genutzt, wir nicht“, sagte Großkreutz enttäuscht nach dem Aus im DFB-Pokal-Viertelfinale des VfB Stuttgart gegen Borussia Dortmund. Maßgeblichen Anteil am 3:1 (2:1) der Westfalen hatte erneut Aubameyang. Die Bilanz seines Abends: Ein Tor, zwei Vorlagen. „Er trifft eigentlich in jedem Wettbewerb“, lobte BVB-Sportchef Michael Zorc den Nationalspieler aus Gabun.
Nach seinem schwächeren Auftritt beim 0:0 gegen Hertha BSC am vergangenen Samstag war Aubameyang in Stuttgart wieder in Topform. Das 1:0 durch Marco Reus legte er in der fünften Minute auf, das 2:1 nach dem Ausgleich von Lukas Rupp erzielte er mit einem trockenen Linksschuss von der Strafraumkante selbst. Treffer Nummer 30 im 31. Pflichtspiel. Das 3:1 in der 90. Minute von Henrich Mchitarjan bereitete Aubameyang mit einem uneigennützigen Querpass frei vor dem Tor wieder vor.
„Für uns ist es extrem wichtig, dass er vorne torgefährlich ist und die Tore schießt“, sagte Reus. „Auba weiß, dass er, wenn er die Chance vorne kriegt, dass er die auf jeden Fall macht. Er arbeitet tagtäglich dafür, so viele Tore wie möglich zu schießen.“
Das gelingt dem pfeilschnellen Offensivmann in dieser Saison so gut wie noch nie. Wettbewerbsübergreifend erzielte er auf dem vom Regen aufgeweichten Platz in der nicht ausverkauften Mercedes-Benz Arena sein 30. Saisontor. Im DFB-Pokal, der Bundesliga und der Europa League hat er statistisch gesehen in jedem Spiel getroffen - einzig in der Qualifikation zum Europapokal ist die Quote schlechter.
Dabei ist Aubameyang gar nicht der typische Mittelstürmer, der trifft und ansonsten kaum am Spielgeschehen teilnimmt. In dieser Saison gehen sieben Torvorlagen auf sein Konto. Gegen Stuttgart agierte er über rechts und überraschte damit auch VfB-Coach Jürgen Kramny. „Damit war nicht zu rechnen“, sagte er nach der zweiten Niederlage seiner Amtszeit beim VfB. Die erste gab es zum Einstand im November. Gegen Dortmund. Zweifacher Torschütze damals: Aubameyang.
Dessen Arbeitgeber verkündete nach dem dritten Einzug ins Halbfinale nacheinander stolz, dass der 26-Jährige nun in jedem der vergangenen sieben Pokalspiele ins Tor getroffen hat - was vor ihm keinem anderen Borussen gelang.
„Er ist so ein guter Spieler“, betonte auch der zweite Ex-Dortmunder auf dem Platz. VfB-Keeper Mitch Langerak sah sich in seinem Pflichtspieldebüt für die Schwaben erstmals in seiner Karriere dem Ansturm von Aubameyang, Reus und Mchitarjan ausgesetzt. Mit einer starken Reaktion gegen Aubameyangs Schuss nach 56 Minuten verhinderte er die frühzeitige Vorentscheidung, musste aber zugeben: „Da auf der anderen Seite zu stehen ist ein komisches Gefühl und ganz schwer.“