Bayern mit Respekt vor Bochum - Hertha-Ziel: Heim-Finale
Heidenheim (dpa) - Zweimal Zweite Liga gegen Erste Liga: Im Viertelfinale des DFB-Pokals dürften der FC Bayern und Hertha BSC klar im Vorteil sein.
Der deutsche Fußball-Meister aus München will mit einem Sieg beim VfL Bochum (20.30 Uhr) zum siebten Mal nacheinander ins Halbfinale einziehen. Die Berliner streben beim 1. FC Heidenheim (19.00 Uhr) ihr erstes Halbfinale seit 1981 an.
WARNUNG: Bayern-Trainer Pep Guardiola sprach vor dem Viertelfinale in Bochum von einem „Finale“ und zeigte großen Respekt vor dem VfL. Der Tabellenfünfte der Zweiten Liga sei „sehr aggressiv“, sagte der Spanier. Auch die Spieler warnten: „Es wird ein schwieriges Spiel. Sie werden sicher mit dem Messer zwischen den Zähnen auf uns warten“, sagte Thomas Müller. „Ich erwarte nicht, dass es ein Spaziergang wird. Dementsprechend müssen wir auch in die Partie reingehen.“ Arjen Robben erwartet „ein ganz intensives“ Spiel.
HOFFNUNG I: Die Bochumer wollen die Partie gegen das Starensemble aus München zu einem Festtag machen. „Viele sagen, wir hätten nichts zu verlieren. Aber das stimmt nicht. Wir haben das Halbfinale zu verlieren“, sagte Trainer Gertjan Verbeek. Sportvorstand Christian Hochstätter ergänzte, man brauche „einen genialen Tag“, um die Bayern zu schlagen. „Das ist ein tolles Ereignis für die Stadt, den Verein und für uns Spieler“, betonte VfL-Verteidiger Stefano Celozzi, der in der Saison 2007/2008 sogar mal das Bayern-Trikot trug und unter Ottmar Hitzfeld mit den Profis trainieren durfte.
HOFFNUNG II: Für die in der Liga so stark auftrumpfenden Berliner soll das Gastspiel beim 1. FC Heidenheim nur eine Durchgangsstation sein. Die Hertha will nach 35 Jahren wieder ins Halbfinale und dann zum ersten Mal überhaupt mit dem Profiteam in das Endspiel im heimischen Olympiastadion. „Das ist eine wichtige Station für uns“, sagte Hertha-Trainer Pal Dardai, der die Endspiel-Teilnahme zu einem Saisonziel erklärt hatte: „Es ist ein Traum. Jeder darf träumen.“
RÜCKKEHR: Seit 2001 ist Hermann Gerland wieder ohne Unterbrechung beim FC Bayern angestellt. Doch seine gesamte Karriere als Profi verbrachte Gerland von 1972 bis 1984 beim VfL Bochum, trat dort auch 1985 seinen ersten Posten als Cheftrainer an. Für ihn wird die Fahrt ins Revier daher auch zu einer Reise in die Vergangenheit. „In Bochum brauche ich kein Navigationsgerät, da kann ich zu Fuß fast alles erreichen. Ich kenne die Leute, die Leute kennen mich. Für eine Bochumer Bratwurst lasse ich jede Weißwurst und jedes Filetsteak liegen“, sagte Gerland, der „eigentlich nie aus Bochum“ weg wollte.