Augenkratzer von Ribéry erzürnt Dortmund
Berlin (dpa) - Der Ärger über das Final-Déjà-vu war bei den Profis von Borussia Dortmund auch lange nach Mitternacht nicht verflogen.
Der große Aufreger des im Elfmeterschießen verlorenen Pokalendspiels gegen den FC Bayern beschäftigte immer noch die Gemüter: Nach einem Zweikampf mit Gonzalo Castro stand Franck Ribéry Ende der ersten Spielhälfte Brust an Brust mit seinem Gegenspieler, fasste ihm ins Gesicht und erwischte mit dem Ringfinger das Auge Castros.
Der Vierte Offizielle Bastian Dankert stand dabei direkt hinter Ribéry. Nach Beratung mit seinem Kollegen entschied Schiedsrichter Marco Fritz überraschend und zum Unmut der Dortmunder Fans lediglich auf Gelb für Ribéry - und er verwarnte zugleich auch noch Castro.
Ribéry meldete sich erst mit Verspätung zu der Aktion zu Wort und sagte dem „Kicker“ (Montag): „Castro hat mir auch mit seinen Fingern ins Gesicht gelangt. Deshalb habe ich so reagiert. Aber selbst Castro hat das als nicht so schlimm empfunden. Er ist ein guter Junge. Emotionen, Kampf, das alles gehört zum Fußball.“
„Spielentscheidend“ sei die Szene gewesen, zürnte dagegen Marcel Schmelzer. „Eine klare Rote Karte“, mäkelte Julian Weigl. Und der baldige Münchner Mats Hummels wollte gleich eine dauerhafte Benachteiligung der Borussia erkannt haben. „Geschichte wiederholt sich: 2013, 2014 und heute haben wir einen Hattrick geschafft in Finalspielen, die der Schiedsrichter wesentlich mit beeinflusst hat“, zählte der BVB-Kapitän auf. Im Champions-League-Showdown vor drei Jahren forderten die Dortmunder schon Gelb-Rot für Dante und Rot für Ribéry. 2014 blieb einem Treffer von Hummels die Anerkennung versagt.