Augsburg will Pokalstrauchler verhindern

Augsburg (dpa) - Nach der „Pokalschlappe“ setzt der RB Leipzig in der Cup-Neuauflage gegen den FC Augsburg lieber auf „Außenseiterrollen“.

Als Werbeaktion hatte der finanzstarke Club vor dem Erstrundenduell (0:1) vor zwei Jahren noch Badelatschen verteilt - gibt sich als Drittliga-Aufsteiger nun aber bescheidener und bietet lieber gefülltes Gebäck mit der zurückhaltenderen Selbstbeschreibung an. „Wir haben Demut, die ich vom Umfeld nicht immer wahrnehme“, meinte RasenBallsport-Trainer Alexander Zorniger vor der Partie am Freitagabend.

In der Vorjahres-Saison waren gleich sechs Bundesliga-Clubs im Duell Groß gegen Klein gescheitert, für Augsburg birgt die Auftakt-Aufgabe in Leipzig gleich erhöhte Strauchelgefahr. „Im Pokal kann ein Drittligist immer einen Bundesligisten ärgern, vor allem wenn man bedenkt, dass Leipzig kein normaler Drittligist ist“, sagte Augsburgs Coach Markus Weinzierl über das „sehr schwere Los“ angesichts der wirtschaftlichen Stärke des von einem Brausehersteller protegierten Vereins. „Doch darauf sind wir vorbereitet und wollen an die starken Leistungen der Rückrunde anknüpfen.“

Davon lässt sich der Meister der Regionalliga Nord/Ost aber nicht schrecken. „Wir wollen nun natürlich Wiedergutmachung und haben etwas auszubügeln“, kündigte Stürmer Daniel Frahn an. Auch die Leipziger streben mit dem Weiterkommen einen weiteren großen Zahltag an: Zum Pokalstart kassieren die Gastgeber jeweils knapp 100 000 Euro, in Runde zwei gibt es bereits 183 000 Euro an Fernsehgeld plus Bandenanteil (62 216 für den Gastgeber, 41 477 für den Gast) zu verdienen. Wird ein Spiel zusätzlich im frei empfangbaren TV übertragen, kommen nochmals 367 000 für den Heimverein und 245 000 für den Gast hinzu.

Bevor Borussia Dortmund beim SV Wilhelmshaven und zum Abschluss am Montag der FC Bayern München beim BSV Schwarz-Weiß Rehden ihre ersten Pokalhürden bei Amateurclubs meistern müssen, streben zwei weitere ambitionierte Drittligisten den Coup an: Der 1. FC Heidenheim trifft auf 1860 München, der VfL Osnabrück will gegen Erzgebirge Aue seinen Ruf als Pokalschreck festigen (jeweils 19.00 Uhr). Drei Tage bevor der krasse Underdog Rehden die Bayern in der osnatel-Arena empfängt, stellt sich Aue auf eine schwere Auswärtsaufgabe ein. „Die Mannschaft wird hart gefordert“, meinte Erzgebirge-Trainer Falko Götz.

Darauf muss sich auch Augsburg einstellen. Selbst wenn die Marketingabteilung der Leipziger den Schwaben die „Favoritenrolle“ zugedacht hat - als süße Creme-Knabberei in den FCA-Vereinsfarben Rot, Grün und Weiß.