Halbfinale in Gladbach Außenseiter fürs Pokal-Endspiel gesucht

Mönchengladbach (dpa) - Insgesamt sieben Pokalsiege und drei Final-Teilnahmen verbuchten Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt zwischen 1960 und 1995.

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In den vergangenen Jahren taten sich beide nicht unbedingt als typische Pokalteams hervor. Doch am Dienstagabend treffen sie im Halbfinale aufeinander, einer von beiden wird also am 27. Mai im Endspiel gegen Bayern München oder Borussia Dortmund stehen.

Wer wartet länger auf einen Erfolg?

Auf einen Titel wartet die Eintracht länger, auf eine Final-Teilnahme die Borussia. Die scheiterte nach dem Cup-Sieg 1995 schon dreimal im Halbfinale: 2001 an Union Berlin, 2004 an Alemannia Aachen und 2012 an den Bayern. Frankfurt holte den Pott zuletzt 1988, erreichte aber 2006 zumindest nochmal das Endspiel (0:1 gegen die Bayern).

Wer ist der Favorit?

Beide wollen sich selbst möglichst wenig Druck machen. Im Lager der Borussia beziffern sie die Chancen gerne auf 50:50. Das Heimspiel sei „ein kleiner Vorteil“, sagte Gladbachs Trainer Dieter Hecking. Es sei aber auch „die einzige Gefahr, dass alle denken, dass wir der eindeutige Favorit sind“. Frankfurt macht es sich dagegen in der Außenseiterrolle gemütlich. „Wir können mehr gewinnen als verlieren“, behauptete Trainer Niko Kovac. „Wir haben gar keinen Druck“, betonte Sportvorstand Fredi Bobic.

Ist der Heimvorteil für die Borussia wirklich einer?

Normalerweise schon. Doch nach den Pfiffen am Samstag gegen den künftigen Dortmunder Mahmoud Dahoud sah sich Eberl zu einem flammenden Appell genötigt. „Das Publikum ist der zwölfte Spieler. Aber es darf nicht blockierend sein. Sonst wäre das ein Vorteil für die Auswärts-Mannschaft“, sagte Eberl.

Wie ist allgemein die Stimmung bei beiden Teams?

Bis vor anderthalb Wochen wäre die Borussia hier klar im Vorteil gewesen. Doch der Wind hat sich gedreht. Die Eintracht beendete am Samstag durch das 3:1 gegen Augsburg ihre zehn Spiele dauernde Flaute und den Abstiegskampf. „Die Lebensfreude ist wieder da“, sagte Kovac. Die Gladbacher verloren zuletzt nach starker Aufholjagd zweimal mit insgesamt acht Gegentoren - und fielen wieder hinter die Eintracht zurück.

Wer hat personell die größeren Sorgen?

Beide haben einige, aber die Borussia die größeren. Den Gladbachern fehlen in Kramer, Raffael, Hazard, Jantschke, Johnson und Drmic gleich sechs feste Kaderspieler. Bei Frankfurt sind es in Anderson, Vallejo, Hasebe und Meier aber auch immerhin vier.

Welches von beiden Teams spielt nächstes Jahr im Europacup?

Der Finalist müsste das Endspiel gegen Dortmund oder die Bayern gewinnen. Denn seit einer Regeländerung erhält der Bundesliga-Siebte statt des Pokal-Verlierers das Europacup-Ticket, falls der Cup-Sieger ohnehin schon qualifiziert ist. Von diesem siebten Bundesliga-Platz sind beide Mannschaften als Neunter (Frankfurt) und Zehnter aber nicht weit entfernt.