„Schöner Abschluss“ Lahm jagt Rekordhalter Schweinsteiger - Traum: Pokalfinale

München (dpa) - Einen finalen Traum als aktiver Fußball-Profi hat Philipp Lahm noch.

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Nach dem so bitteren Champions-League-Aus gegen Real Madrid möchte den Weltmeister unbedingt seine zweite und letzte Endspielchance am Mittwoch (20.45 Uhr) gegen den großen nationalen Rivalen Borussia Dortmund nicht auch noch verspielen. Lahm will mit dem FC Bayern in die persönliche Verlängerung und am 27. Mai noch ein letztes Mal im Berliner Olympiastadion auflaufen, um seine Laufbahn dort mit seinem 15. nationalen Titelgewinn zu krönen. „So ein Finale wäre natürlich ein sehr, sehr schöner Abschluss“, sagte der 33 Jahre alte Vorzeigeprofi am Montag nach dem Training.

Lahm hat sein Ziel vor Augen. Fünf, maximal sechs Spiele bleiben ihm noch als Fußballprofi. Er freut sich drauf - (noch) ohne Wehmut. „Es ist jetzt nicht der Zeitpunkt, sentimental zu werden. Das kann ich im Sommer machen, wenn ich ein paar Wochen raus bin“, erklärte er sehr entschieden: „Jetzt steht das Halbfinale im Pokal an. Darauf freut man sich. Es sind immer Topduelle gegen Dortmund.“

Der Blick zurück muss warten. Es geht im Saisonendspurt noch um zu viel für den FC Bayern, aber auch für Philipp Lahm. „Ob es eine gute oder sehr gute Saison wird, hängt vom Pokal ab“, betonte der Münchner Anführer. Eine „schlechte Saison“ sei praktisch schon ausgeschlossen, denn das würde ja heißen, „dass man gar keinen Titel“ gewinnen würde.

Die fünfte Meisterschaft am Stück ist jedoch programmiert bei acht Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten RB Leipzig vier Spieltage vor Saisonschluss. Ein Pokal-Aus jedoch wäre ein Stimmungstöter.

2015 haben die Bayern schon einmal ein Pokal-Halbfinale gegen den BVB in der eigenen Arena verloren - nach einem absurden Elfmeterschießen, das 0:2 endete. Keiner der vier Münchner Schützen traf vom Punkt, als erster vergab ausgerechnet der Kapitän. Lahm rutschte auf dem nassen Rasen aus und vergab. Zwei Jahre später kann er über dass Missgeschick lachen: „Keine Sorge, ich spiele immer mit Stollen“, sagte er zur Schuhwahl bei der Neuauflage am Mittwoch.

Dann wolle man es aber gar nicht wieder so weit kommen lassen, sagte Lahm, sondern das Weiterkommen in der regulären Spielzeit klarmachen. Vom 4:1 gegen den BVB vor zweieinhalb Wochen im Liga-Heimspiel aber will sich der Titelverteidiger nicht täuschen lassen. „Da hatte Dortmund große personelle Probleme“, erinnerte Lahm. Diesmal ist bei den Dortmundern auch wieder Nationalspieler Marco Reus dabei, der seinen BVB auf Augenhöhe sieht: „Die Chancen stehen bei 50 zu 50.“

Wenn aus Sicht von Lahm alles wunschgemäß verläuft, könnte der Kapitän am 27. Mai nach seinem allerletzten Spiel im Bayern-Trikot noch einmal den DFB-Pokal in den Berliner Nachthimmel stemmen. Lahm liebt die „sehr schöne Atmosphäre“ im deutschen Wembley.

Mit seinem siebten Pokalsieg könnte er mit seinem langjährigen Teamkollegen und Rekordgewinner Bastian Schweinsteiger gleichziehen. Schweinsteiger ist mit acht Meistertiteln zudem gemeinsam mit Oliver Kahn und Mehmet Scholl auch der erfolgreichste Bundesligaprofi. Lahm steht - noch - bei sieben Meisterschaften. Trotzdem versicherte der Titelsammler Lahm: „Ich habe nie Fußball gespielt wegen Rekorden.“