Bayer Leverkusen: Gute Miene zum schlechten Spiel

Hauenstein (dpa) - Abhaken und das schmucklose Weiterkommen im DFB-Pokal einfach schön lächeln. „Wir fahren zufrieden nach Hause“, sagte Bayer Leverkusens Trainer Roger Schmidt nach dem schmucklosen 2:1 (1:0) in der ersten Runde beim pfälzischen Oberligisten SC Hauenstein.

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Die gute Miene passte nicht zum schlechten Spiel des Champions-League-Starters. Mit mehr Glück als Können verhinderte Leverkusen den Ausgleich der Amateure, die in ihrem Spiel des Lebens in der Schlussphase über sich hinauswuchsen. „Pflichtaufgabe erfüllt“, meinte Kapitän Ömer Toprak und überraschte mit der Erkenntnis: „Wir hatten alles unter Kontrolle.“

Leverkusens Neuzugang Kevin Volland meinte, man könne der Partie auch Positives abgewinnen. „Wir können viel lernen aus dem Spiel. Man darf sich auch nach einem 2:0 nicht zu sicher sein“, sagte der frühere Hoffenheimer und nimmt Selbstvertrauen mit für den Bundesligastart am kommenden Samstag bei Borussia Mönchengladbach.

„Wir sind in Form“, erklärte Toprak und will den schwachen Auftritt im Pokal nicht überbewerten. „Da triffst du auf Gegner, die alles geben. Die Bundesliga ist was ganz anderes.“ Beide Leverkusener beklagten das viel zu lange Gras im Sportpark Husterhöhe, das dem technisch versierten Spiel entgegenstand. „Gewässert war der Rasen auch nicht“, klagte Volland.

Schmidt vertraute der Mannschaft, die im letzten Test den spanischen Erstligisten San Sebastian 2:0 bezwang. Ob das auch die Startelf für Gladbach sein wird? Fest steht, Schmidt und seine ambitionierten Spieler haben noch jede Menge Arbeit vor sich. Verlass war auf die Torschützen Chicharito (39. Minute) und Karim Bellarabi (68.). Das Zittern hätte sich die Werkself ersparen können. Andelo Srzentic (82.) traf vor 4000 Zuschauer zum 1:2 und sorgte für späte Spannung.

Jürgen Kohler, Weltmeister von 1990, hatte als Trainer das durch die Schuhindustrie geprägte Dorf aus der Pfalz in den DFB-Pokal geführt, dem Sportclub aber nicht viel zugetraut. Alles unter acht Gegentoren wäre eine Riesenleistung, prophezeite Kohler im „Kicker“ eine hohe Niederlage. Der neu formierte Oberligist widerlegte den ehemaligen Coach nachhaltig. Sehr zur Freude seines Nachfolgers Thomas Fichtner, der für den Pokalfight aus seinem Urlaub in der Türkei eingeflogen war. Das gute Spiel soll nachhaltig im Liga-Alltag sein. Nach zwei Spielen stehen die Hauensteiner noch ohne Punkt da.